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Wolfgang Amadeus Mozart

Allgemeines

Medaille Wolfgang Amadeus Mozart - (c) by Arno Löb

Wolfgang Amadeus Mozart besaß zeit seines Lebens die Augsburger Bürgerrechte, was bedeutet, dass er nie in seinem Leben Salzburger oder Wiener war.

Leben und Wirken

In Prag

Wolfgang Amadeus Mozart hatte ein besonderes Verhältnis zu Prag, das sich in seinem Wort "Meine Prager verstehen mich" ausdrückt. In Prag hatte er große Erfolge mit seinen Werken. So fand am 19. Januar 1787 die Uraufführung seiner D-Dur-Sinfonie KV 504 statt. Heute heißt sie deshalb "Prager Sinfonie". In Prag erhielt Mozart auch den Auftrag einer Oper zum Don-Juan-Stoff. Seine Oper "Don Giovanni" wurde am 29. Oktober 1787 im Nostitz-Theater Prag uraufgeführt und war einer seiner größten Erfolge.

Als sich der kranke Mozart im August und September 1791 ein letztes Mal in Prag aufhielt, musste er einen Misserfolg einstecken, denn die Oper "La clemenza di Tito" zur Krönung Leopolds II. zum König von Böhmen, die am 6. September 1791 uraufgeführt wurde, stieß beim kaiserlichen Hof auf Ablehnung. Das hinderte aber 4.000 Prager Bürger nicht daran, an der Trauerfeier zum Tod Mozarts am 14. Dezember 1791 in der Sankt-Nikolaus-Kirche teilzunehmen.

Beziehung zu Augsburg

Wolfgang Amadeus Mozart hat insgesamt fünf Mal Augsburg, "die vatterstadt meines papa", besucht. Es waren Konzertreisen, die ihn nach Augsburg brachten, wo er seinen Onkel, den Buchbinder Franz Aloys Mozart? besuchte.

Der zweite Besuch Wolfgang Amadeus Mozarts in Augsburg fand auf der Rückreise nach Salzburg im Jahr 1763 statt. Zusammen mit seiner Schwester Nannerl und seinem Vater Leopold war er drei Jahre lang zu Konzertreisen in Europa unterwegs. Damals logierten die Mozarts im Hotel Drei Mohren? und gaben drei Konzerte, die gut ankamen.

Wolfgang Amadeus war 21 Jahre alt, als er sich 1777 zum dritten Mal in Augsburg aufhielt und nach zwei Wochen die Stadt unter Tränen verlassen haben soll. Auf dem Weg nach Paris machte Wolfgang Amadé Mozart im Oktober 1777 in Augsburg halt und gab hier im Hochgräflich Fugger’schen Konzertsaal in den Fuggerhäusern am Zeugplatz? ein öffentliches Konzert. Die Buchbinderstochter und um zwei Jahre jüngere Cousine Maria Anna Thekla Mozart hatte während dieses Aufenthaltes sein Herz erobert. Später schrieb ihr Wolfgang Amadeus Mozart die so genannten "Bäsle-Briefe", die nicht unbedingt jugendfrei sind und von der Wissenschaft eindeutig interpretiert werden. Aus den "Bäsle-Briefen", die scherzhaft, derb und ironisch gehalten sind, schloss man auf eine Liebschaft der beiden Verwandten, was aber nicht zu beweisen ist. Das Stadtmarketing? bedient sich jedoch gerne des beliebten Ettiketts "Geliebte Mozarts" für die Augsburgerin. Auf jeden Fall hatten die beiden jungen Leute viel Spaß miteinander, denn sie fopten "die leüte mit einander, daß es lustig" war und Mozart nannte seine Cousine in einem Brief an den Vater "schön, vernünftig, lieb, geschickt und lustig". 1777 kam Wolfgang Amadeus Mozart übrigens mit seiner Mutter, nicht mit seinem Vater in die schwäbische Reichsstadt?. Während dieses Aufenthaltes konzertierte er in den Fuggerhäusern zusammen mit J. M. Demmler und J. A. Stein. Von Stein wurden damals geschätzte Hammerklaviere hergestellt. Wolfgang Amadeus Mozart kaufte von ihm ein "artigs Clavierl", ein kleines Reiseinstrument.

Werke

Die Zauberflöte

Eine große Oper in zwei Aufzügen, mit Libretto von Emanuel Schikaneder.

In der Zauberflöte schuf Wolfgang Amadeus Mozart mit der Königin der Nacht, Sarastro, Tamino und Pamina, Papagena und Papageno Symbolbilder unseres Lebens mit seinen Hoffnungen, Sehnsüchten, Ängsten und Zweifeln. Mozart und Schikaneder erzählen, wie ein Kind geraubt wird, wie eine Mutter ihre Tochter zum Mord anstiftet, aber auch, wie am Ende die Liebe und Vernunft über das Böse siegen, das Böse, das von uns erkannt werden muss, um es zu überwinden.

Diese Oper verleugnet nicht, dass sie auf das Kasperltheater der Wiener Vorstadt zurückgeht. Sie will nicht "hohe Kunst" repräsentieren, sondern Einsichten in die Natur und die Widersprüche des Menschen geben. Vielleicht ist das der Grund, warum sie überlebt hat.

Il re pastore

Il re pastore gilt als Ausklang und einer der Höhepunkte von Mozarts musikdramatischem Frühwerk. Als der 19jährige 1775 von der Uraufführung der Gärtnerin aus Liebe aus München nach Salzburg zurückkehrte, erteilte ihm Erzbischof Coloredo den Auftrag, für den bevorstehenden Besuch von Maria Theresias jüngstem Sohn, Erzherzog Maximilian, eine Festoper zu komponieren. Erzählt wird eine Episode aus dem Leben Alexanders des Großen: Nachdem Alexander die Stadt Sidon von ihrem tyrannischen Herrscher befreit hat, macht er sich auf die Suche nach dem rechtmäßigen Thronerben, anstatt selbst die Macht zu übernehmen. In dem Schäfer Amintas findet er den verschollenen Königssohn, den er mit Tamiris, der Tochter des gestürzten Tyrannen, vermählen will, um einen dauerhaften Frieden zu stiften. Doch jenseits hoher Politik haben die Kinder der Mächtigen längst eigene Liebespläne entwickelt. Amintas liebt Elisa, eine junge Phönizierin, Tamiris liebt Agenor, den Freund Alexanders. Die vier jungen Leute wollen eher auf Macht und Herrschaft verzichten, als sich von ihren Geliebten trennen.

Il re pastore (KV 208) entstand in zeitlicher Nachbarschaft zu Mozarts Violinkonzert in G-Dur, in dem er das Hauptthema von Amintas Gesangsrondo Nr. 10 verwendete. Die musikalisch reiche Oper enthält 12 Soloarien und mit einer obligaten Solovioline und konzertierenden Holzbläsern eine originelle und spannungsreiche Instrumentierung.

Sonstiges

In Augsburg sitzt die Deutsche Mozartgesellschaft?. Außerdem findet in Augsburg das Deutsche Mozartfest statt.

Zum 250. Geburtstag von Wolfgang Amadè Mozart wurde 2006 gefeiert. Zu diesem Jubelfest schlossen sich die Landkreise Donau-Ries? und Dillingen? sowie einige Städte, Gemeinden und Institutionen zwischen Donau? und Ries zusammen, um an die Beziehungen des Musikgenies mit der Region und an seine Reisestationen von einst zu erinnern. Der Verein "Mozart zwischen Donau und Ries" entstand, und in Zusammenarbeit koordiniert und unterstützt er bis heute die Klassik-Konzerte in der Region. 2016 jährte sich auch zum 250. Mal eine kleine Begebenheit, die als "Biberbacher Orgelwettstreit" in die Mozartgeschichte einging. Zu diesem Anlass hat der Verein “Mozart zwischen Donau und Ries” in Kooperation mit dem Ferienland Donau-Ries eine Radtour zusammengestellt, die die Orte, an denen Wolfgang Amadé Mozart verweilte, miteinander verbindet.

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