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Glaspalast

ehemals eine Augsburger Produktionshalle für Baumwollspinnerei, die schon zur Zeit ihrer Einweihung als architektonische Besonderheit galt

Allgemeines

Der Glaspalast Augsburg ist ein fünfgeschoßiger Stahlskelettbau, der in etwa die Fläche eines Fußballfeldes einnimmt. Um das Tageslicht gut auszunutzen, hat der Architekt dem Bau großflächige Fenster gegeben. Als noch im Glaspalast gearbeitet wurde, schien das Licht während der Nachtschicht von Innen nach Außen. So wirkte der Bau wie ein gläserner Palast und die Augsburger bezeichneten den ungewöhnlichen Bau schon bald als "Glaspalast".

Der Glaspalast hat eine Fläche von etwa 18.000 Quadratmetern, die eine Mischung von Arbeits- und Kulturfläche bietet. Bei der Fahrt auf der Schleifenstraße fällt der Glaspalast als besonders dominantes Gebäude ins Auge, weshalb als Merkmal des Textilviertels gilt.

Die Beschäftigten der Werksanlage sprachen entweder vom "Werk Aumühle" oder vom "Werk IV". Die Bezeichnung "Glaspalast" kannten sie nicht. Sie setzte sich zunächst in historischen oder architektonischen Publikationen über das Werk durch, bevor der Terminus nach dem Niedergang der Augsburger Textilindustrie? allgemein Aufnahme in den Augsburger Sprachschatz erlangte.

Geschichte

Der Glaspalast wurde 1908/09 als "Werk IV - Aumühle" für die Spinnerei und Weberei Augsburg (SWA) errichtet. Architekt war der Stuttgarter Pilipp Jakob Manz. In Betrieb genommen wurde der Glaspalast im Jahr 1910. Damit war das Produktionsgebäude die letzte Werkserweiterung der Mechanischen Baumwollspinnerei und Weberei Augsburg

Die Textilkrise während der 1980er Jahre in Mitteleuropa führte zur Insolvenz der Spinnerei und Weberei Augsburg und damit auch zur Stilllegung des Glaspalasts, in dem lange Leerstand herrschte. 1988 meldete die Mechanische Baumwollspinnerei und Weberei Augsburg Konkurs an. Damals wehte auf dem Turm des Werks Aumühle eine schwarze Flagge, nachdem die Produktion Jahre lang unter Konkursverwaltung gelaufen war. Zusätzlich zum Proviantbachquartier, das sie für 23 Mio. DM zuvor erworben hatte, kaufte die HC Grundstücksgesellschaft? jetzt auch den Glaspalast, der später an die Stadt Augsburg weiter verkauft wurde, die hier einen Technologie-Park verwirklichen wollte.

1989 sprachen sich Architekten und Stadtplaner auf einem Symposion zur Zukunft des Glaspalasts dafür aus, die Substanz des Glaspalasts nicht zu zerstören. Der Glaspalast sei ein Industriedenkmal für Augsburg, weshalb eine weitere Nutzung dieser Tatsache Rechnung tragen müsse. Damals wurde die Nutzung als Industriemuseum oder Umweltinstitut vorgeschlagen.

1999 kaufte Ignaz Walter? das Gebäude in dem Wollen, aus ihm ein Zentrum für Kultur und Kunst zu schaffen.

Augsburger Glaspalast 2012, Fenster - (©) by Matthias Stöbener
Augsburger Glaspalast 2012, Fenster - (©) by Matthias Stöbener
Augsburger Glaspalast 2012, Fenster - (©) by Matthias Stöbener
Augsburger Glaspalast 2012, Fenster - (©) by Matthias Stöbener
Augsburger Glaspalast 2012, Fenster - (©) by Matthias Stöbener

Nach 2009 entstand in unmittelbarer Nähe des Glaspalastes das Wohnquartier „Am Glaspalast“.

Im Jahr 2010 stimmte die Mehrheit von Pro Augsburg und CSU im Stadtrat für den Abriss des Kamins am Glaspalast, weil er ja nicht mehr gebraucht werde. Dagegen wandten sich die Augsburger GRÜNEN: Der Kamin sei ein stadtbildprägendes Denkmal der für Augsburg so wichtigen Textilindustrie?. Sie bekamen in der Folge die Unterstützung des Heimatpflegers?.

Im September 2011 wurde bekannt, dass die Abbruchpläne für den Kamin begraben wurden und er stattdessen saniert werden sollte.

Details

Beim Glaspalast Augsburg handelt es sich um einen frühen deutschen Stahlskelett-Großbau. Jedes Geschoß hat 13 Fensterachsen und ist allseitig durchfenstert. Die Idee dahinter war das Prinzip einer Tageslichtfabrik im Geschoßbau. Um die 45 Meter Raumtiefe eines Stockwerks auszuleuchten, brauchte es detaillierte Berechnungen zu Lichteinfall und -streuung.

Augsburger Glaspalast 2012, Diverses - (©) by Matthias Stöbener
Augsburger Glaspalast 2012, Diverses - (©) by Matthias Stöbener
Augsburger Glaspalast 2012, Diverses - (©) by Matthias Stöbener
Augsburger Glaspalast 2012, Diverses - (©) by Matthias Stöbener
Augsburger Glaspalast 2012, Diverses - (©) by Matthias Stöbener

Besonders auffällig sind die zwei Türme des Baus. Der eine Turm beinhaltet einen Aufzug und das Treppenhaus, der andere Turm dient als Wasserturm. Über die Fassade ragt ein dreigeschoßiger Aufbau hinaus. Er wird durch eine glockenförmige Haube abgeschlossen.

Die Nordseite des Glaspalasts ist asymmetrisch, denn das Treppenhaus teilt den Bau nicht mittig und rechts fehlt ein Turmabschluss. Die Westfront ist praktisch fensterlos. Hier wollte man das Werk später baulich erweitern; das sah schon der erste Entwurf des Gebäudes vor. Zu dieser Erweiterung kam es jedoch wegen der wirtschaftlichen Entwicklung der Spinnerei und Weberei Augsburg nie.

Lagen die Werke I bis III der Spinnerei und Weberei Augsburg noch an einem Kanal, um die Wasserkraft zu nutzen, gilt dies nicht für den Glaspalast. Ihn betrieb man mit einer von der MAN erbauten Dampfmaschine von zunächst etwa 2.500 PS. Später stockte man die Leistung auf 5.000 PS auf. Durch einen Seilgang wurden von der Maschine die Stockwerkstransmissionen angetrieben, bis man in den 1950er Jahren auf elektrischen Einzelantrieb umstellte.

Einrichtungen im Glaspalast

Der Kuppelsaal im Glaspalast kann angemietet werden. Auf 430 Quadratmetern Fläche sind Seminare, Empfänge, Tagungen und weitere Veranstaltungen mit bis zu 150 Personen möglich. Im Erdgeschoss des Glaspalasts verwöhnt das Feinschmeckerrestaurant Magnolia.

Adresse

Glaspalast
Beim Glaspalast? 1
86153 Augsburg


Postanschrift Verwaltung:

Walter Glaspalast GbR
Böheimstraße? 8
86153 Augsburg

Tel. 0821/650510-40
E-Mail: thomas.hoeret(@)walterag.de

Weblinks


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