Wichtiger Hinweis: Diese Seite ist (noch) nicht auf dem aktuellsten Stand - die Inhalte sind nach dem Neustart vom Augsburg Wiki noch nicht vom Redaktionsteam geprüft worden. Wir arbeiten die Artikel Stück für Stück ab, aktualisieren diese bei Bedarf und entfernen dann diesen Hinweis. Auf nicht geprüften Seiten kann es zudem zu Anzeigefehlern kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis!
Ihr Augsburg Wiki-Team

Korrekturen? Erg�nzungen? Schreiben Sie an briefkasten@augsburgwiki.de


Hauptseite | Unterkunft und Sehensw�rdigkeiten | Verschiedenes | Steinerner Mann


Steinerner Mann

Steinerner Mann - (c) by Arno L�b

eine urspr�nglich aus verschiedenen Fundst�cken zusammengesetzte Sandsteinfigur, die auf einem mehr als einen Meter hohen Rotmarmor-Sockel in einer Turmnische der �stlichen Stadtbefestigung in der N�he der Schwedenstiege bzw. Galluskirche? aufgestellt ist und eine bekannte Augsburger Sage? verk�rpert

Allgemeines

Steinerner Mann, ganz - (c) by Timm Bossmann

Die Figur des Steinernen Mannes ist �berlebensgro� und stellt wahrscheinlich den einarmigen B�cker Konrad Hacker dar, der einen Laib Brot und einen Schild tr�gt. An seinen F��en befindet sich ein schneckenf�rmig gedrehtes Postament. Der dargestellte Mann mittleren Alters ist kr�ftig gebaut, tr�gt eine Kappe schief auf dem Kopf und blickt von der Stadtmauer hinunter auf die Lech -ebene. Die Figur liegt ein wenig versteckt abseits der Touristenwege in Augsburg.

Der Volksmund nennt diese Figur "Dr Schtoinerne Ma" ("Der steinerne Mann").

In einem Beitrag zur Nummer 54 der Zeitschrift des historischen Vereins f�r Schwaben? aus dem Jahr 1941 f�hrt Eduard Lampart den Nachweis, dass die Figur aus mehreren Teilen zusammengesetzt wurde, die urspr�nglich nicht zusammen geh�rten. Er meinte damals nachweisen zu k�nnen, dass es sich um Funde bei verschiedenen Erdarbeiten in der Stadt handelte, die �ber viele Generationen an die Hausecke Pulverg�sschen / Unterer Graben verbracht wurden, weil in dem Eckhaus bis 1810 der st�dtische Bauwart seinen Sitz hatte. Zwischen Anfang und Mitte des 18. Jahrhunderts soll einer der Bauwarte die Figur des Steinernen Manns vor seinem Haus errichtet haben.

Auch wenn man nicht genau wei�, wie es zur Aufstellung des Steinernen Manns kam: Gerne steuern Spazierg�nger die Figur an der Stadtmauer in der Mauernische des so genannten Dohlenturms? an, denn sie soll Gl�ck bringen, wenn man die Nase der Steinfigur ber�hrt - was besonders bei Liebespaaren beliebt ist.

Geschichte

Steinerner Mann, links - (c) by Timm Bossmann

Angeblich soll die Figur des Steinernen Mannes bereits 1635 nach dem Abzug der kaiserlich-bayerischen Truppen zur Erinnerung an die wundersame Errettung Augsburgs geschaffen und aufgestellt worden sein, was aber nicht nachweisbar ist. Durch die Belagerung der Kaiserlichen sollen in Augsburg 12.000 Menschen hungers und an der K�lte des Winters gestorben sein.

Die Figur des Steinernen Manns ist erst seit Anfang bis Mitte des 18. Jahrhunderts an der Ecke Pulverg�sschen / Unterer Graben nachweisbar. Im Jahr 1950 renovierte man die Figur und stellte sie 1955 in einer Turmnische der �stlichen Stadtbefestigung in der N�he der Schwedenstiege bzw. der Galluskirche? auf. M�glicherweise war die starke Besch�digung der aus verschiedenen Einzelteilen zusammengef�gten Plastik, die ins sp�te Mittelalter datiert wird, Anlass f�r die Sagenbildung.

Denn der Sage nach soll es sich bei der Figur um den B�cker Konrad Hacker handeln. W�hrend der Belagerung Augsburgs 1634/1635 durch kaiserliche Truppen soll er in gr��ter Hungersnot Brote aus S�gemehl gebacken haben und sich mit den Broten auf der Stadtmauer gezeigt haben, ja sogar Brote in den Graben der Stadt geworfen haben. Dieser Anblick soll die Belagerer so demoralisiert haben, dass sie mit einer Armbrust (nach andern Quellen mit einer Kanone) nach dem B�cker schossen, ihm damit einen Arm zerfetzten, aber bald darauf die Belagerung der von Schweden gehaltenen Stadt abbrachen. Der B�cker soll sp�ter an seiner Verwundung gestorben sein. In der Tat l�sst sich ein B�cker Hacker in der fraglichen Zeit nachweisen, jedenfalls taucht die Witwe Felizitas Hacker 1635 im Steuerbuch der Stadt auf.

Diese Sage ist zum ersten Mal im Jahr 1828 in Augsburg nachweisbar. Es handelt sich aber wahrscheinlich um eine Wandersage im Stil der "Weiber von Weinsberg", die man einfach mit der historisch belegbaren Person des B�ckers Hacker verband und in Verbindung mit der sp�tmittelalterlichen Plastik brachte, von der niemand mehr wusste, wer sie erstellte und was sie zu bedeuten hatte.

Steinerner Mo Augsburg � Eva Stuhlm�ller

Details

Steinerner Mann, rechts - (c) by Timm Bossmann

Die Figur soll genau 113 Zentimeter gro� sein. Weil ihr irgendjemand die Nase abgeschlagen hat, hat man ihr statt der steinernen Nase einen eisernen Zinken angesetzt.

Sonstiges

Bertolt Brecht schuf dem Augsburger Steinernen Mann in seiner "Mutter Courage" ein literarisches Denkmal. In seinem St�ck ist es die stumme Kathrin, durch die ihre Heimatstadt Halle in �hnlicher Weise gerettet wird wie Augsburg durch den B�cker Hacker.

Lage


Es gibt zwei Arten zum Steinernen Mann zu gelangen. Man nimmt die Buslinie 35 und steigt an der Haltestelle Henisiusstra�e? aus. Von der M�llerstra�e? geht man einfach die Freitreppe (Schwedenstiege) hinauf und dann etwa 100 Meter rechts au�en an der Stadtmauer entlang.

Oder man nimmt die Stra�enbahnlinie 2, steigt an der Haltestelle Mozarthaus aus und geht die Karmelitengasse entlang, wobei man sich am besten rechts h�lt. An der Stadtmauer angelangt, geht man durch den Torbogen hinaus und dann noch etwa 20 Meter nach links.

Weblinks


Hauptseite | Unterkunft und Sehensw�rdigkeiten | Verschiedenes | Steinerner Mann


Korrekturen? Erg�nzungen? Schreiben Sie an briefkasten@augsburgwiki.de