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Stadtverwaltung

Allgemeines

Geschichte

Nazizeit

In der Zeit des Nationalsozialismus war die die Augsburger Stadtverwaltung wie in anderen deutschen Städten eine der wichtigsten Regimestützen. Sie übersetzte so zu sagen den Willen der Staatsführung in den Alltag der Augsburger. In Gestalt der Stadtverwaltung trat der NS-Staat dem Bürger gegenüber. Gleich nach der „Machtergreifung“ am 30. Januar 1933 drängten die Augsburger Nationalsozialisten? an die Schalthebel der Macht in Augsburg und machten das Rathaus den Zwecken des Regimes schnell dienstbar. Neuer Oberbürgermeister wurde zunächst Eduard Stoeckle?. Schon nach einem knappen Jahr wurde er sein Amt aber wieder los, weil er das Vertrauen von Gauleiter Karl Wahl verlor. Jetzt rückte der Zweite Bürgermeister Josef Mayr nach. Stellvertreter wurde der bisherige Personalchef Matthias Kellner?. Beide hatten sich über Jahre im Dienst der NSDAP bewährt und waren Verwaltungskönner. Unter ihnen standen bald neue Referatsleiter, die ideologisch überzeugt wie fachlich versiert waren. Nur drei Referatsleiter aus der Zeit der Weimarer Republik behielten ihre Posten, aber mit machtpolitischen Einschränkungen.

Die zweite Ebene der Stadtverwaltung, also unter den Leitern der städtischen Ämter, blieb meist unbehelligt. Hier setzte man auf Anreize, um die Beamten in die gewünschten Bahnen zu lenken: Befördert wurde, wer im Sinne des „Führers“ mitdachte und in seinem Zuständigkeitsbereich die NS-Ziele umsetzte.

Die Augsburger Stadtverwaltung zielte auf das Leitbild der „Volksgemeinschaft“. In ihr sollten in einer Rasseeinheit alle Standes- und Klassenunterschiede bedeutungslos werden. Juden? ausgeschlossen, aber auch so genannte „Asoziale“, körperlich und geistig behinderte Menschen und Personen, deren Verhalten und Einstellung nicht mit den nationalsozialistischen Glaubenssätzen konform ging. Um das Bild der „Volksgemeinschaft“ umzusetzen, kooperierte die Augsburger Stadtverwaltung mit den zahlreichen Dienststellen der NSDAP. In Augsburg konnte dadurch die Jugendfürsorge den Sozialrassismus der „Volksgemeinschafts“-Ideologie schon anwenden, bevor es ein entsprechendes Reichsgesetz gab.

Im Krieg wurde die Organisation der „Heimatfront“ eine zentrale Aufgabe der Augsburger Stadtverwaltung. Konkret hieß das: Sie kümmerte sich um die Daseinsfürsorge der Stadtbevölkerung. Ab 1942 bereitete sich die Stadtverwaltung systematisch auf einen größeren Angriff auf Augsburg vor. Selbst nach dem schwersten Luftangriff vom 25. auf den 26. Februar 1944 konnte die Stadtverwaltung in den folgenden Monaten eine notdürftige Ordnung aufrechtzuerhalten.

Am 28. April 1945 erreichten die Amerikaner die Gauhauptstadt Augsburg und verhandelten über die Übergabe der Stadt mit Oberbürgermeister? Mayr. Er und die Stadtverwaltung folgten dabei immer noch der Maxime, einem zusammengebrochenen Regime zu dienen.

Nachkriegszeit

Nach 2000

Zwischen 1990 und 2002 richteten sich die Tochterunternehmen der Stadt Augsburg und die Stadtverwaltung neu aus. Ziel war es, sich als Konzern aufzustellen, der betriebswirtschaftlich geprägt und kundenorientiert ist. 2002 führte das zu einer Bilanzsumme von etwas mehr als vier Milliarden Euro bei etwa 14.500 Mitarbeitern in der Verwaltung und in städtischen Tochterunternehmen. Eingeführt wurden u. a. die Ergebnisverantwortung von städtischen Betrieben und Dienststellen (Budgetierung 1994, Controlling 1999), Eigenverantwortung der Mitarbeiter (1991 Gleitzeitregelung, hierarchiefreie Qualitätszirkel 200, Neubelebung des Vorschlagswesens, Herausgabe der Zirbel News? als Mitarbeiterzeitung), Qualifizierungsangebote (Stadtakademie 1991, Führungsbausteine 1998) und mehr soziale Sicherheit (Dienstvereinbarung 1995, Leistungshonorierung, Teilzeitoffensive 1994, Telearbeitsplätze 2000) sowie Bürgerbüros (1996), Bürgerinformation? (1991) und mehr Bürgerbeteiligung? (z. B. Bürgerwerkstätten zu den Konversionsflächen seit 1996).

In der konservativen Stadtregierung war 2012 Eva Weber die einzige Referentin – bei sieben Referaten.

Am 11.06.2015 beschloss der Organisations- und Personalausschuss? der Stadt Augsburg Lösungsansätze zur Erhöhung des Anteils von Frauen in Führungspositionen und zur Förderung von Führung in Teilzeit für Männer und Frauen. Zu dieser Zeit lag bei der Stadt Augsburg beim aktiven Stammpersonal der Frauenanteil bei 52%, der Anteil in Führungspositionen betrug dagegen 31,9 %, in der ersten Führungsebene sogar nur 20,3%. Eine Führungsposition in Teilzeit hatten 68 Frauen und 20 Männer.

Im Herbstprogramm 2016 der Stadt- und Führungsakademie? wurden für die Fortbildung städtischer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gleich 15 Seminare rund um den Erwerb interkultureller Kompetenz angeboten. Möglich wurde diese Vielzahl an Seminaren durch die Finanzierung durch das von der EU geförderte Projekt WAKA (Willkommens- und Anerkennungskultur in Augsburg), das vom Büro für Migration, Interkultur und Vielfalt? geleitet wurde. Eine der Säulen des Projektes war die interkulturelle Öffnung der Augsburger Verwaltung. Interkulturelle Seminare wurden als wichtiger Baustein in dem Umwandlungsprozess zu einer interkulturell geöffneten Stadtverwaltung gesehen. Die städtischen Mitarbeiter konnten sich z. B. für Grundlagenseminare zur interkulturellen Kompetenz anmelden oder auch in Wahlbausteinen ihr Wissen zu Fragen der interkulturellen Stadt Augsburg (Migrationshintergrund über 44 Prozent), zur Salafismusprävention oder zur Auswirkung von Traumata auf die pädagogische Arbeit erweitern.

Einzelne Gebäude

Dienststellen, Ämter und Betriebe

Weblinks


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