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Stadtmauer
ein Teil der Augsburger Stadtbefestigung
Allgemeines
Ohne den Schutz der Stadt durch die Stadtmauer gäbe es wahrscheinlich die Stadt so nicht, wie sie sich heute präsentiert. Und das, obwohl die historischen Stadtmauern von Augsburg kein Denkmal sind und meist von Gestrüpp überwuchert werden, wenig gepflegt sind, wenn man von Ausnahmen wie beim Lueginsland absieht. Erst in den letzten Jahren entdecken die Augsburger den Wert ihrer noch erhaltenen Stadtmauern. Einige haben sich im Stadtmauerverein zusammengeschlossen, um das Wenige, was von den Mauern noch erhalten ist, zu sichern und zu bewahren - im Gegensatz zu früher, als eher Vergessen und Abriss auf der Agenda Augsburgs standen.
Römische Mauer
Schon die Römer? befestigten Augsburg mit einer Stadtmauer. Nur noch im Keller eines Privathauses haben sich Reste der römischen Stadtmauer Augsburgs in größerer Form erhalten (Heilig-Kreuz-Straße). Viele Ausgrabungen haben kleinere Überreste der römischen Stadtmauer an Licht gehoben, so dass man einen Teil des Verlaufs der römischen Mauer heute rekonstruieren kann. Sie muss im Norden der Rugendasstraße über die Lange Gasse, die Alte Gasse?, die Heilig-Kreuz-Straße, den Hafnerberg, Im Thäle?, Obstmarkt und Mauerberg verlaufen sein. Die Stadtarchäologie? spricht von etwa 1,5 Kilometer gesichertem Verlauf und vermutet, dass andere römische Mauerteile vom Lech bei Überschwemmungen in nachrömischer Zeit weggerissen wurden. 2008 zeigten Grabungen am Maria-Theresia-Gymnasium? und im Annahof, dass vor der römischen Steinmauer bereits ein etwa sechs Meter dicker Erd- und Holzwall Augsburg schützte. Vor diesem Bauwerk verliefen zwei Verteidigungsgräben mit einer Tiefe von 4,50 Metern und einer Breite von zehn Metern.
Die Augsburger Stadtmauer konnte nur mit Genehmigung des Kaisers errichtet worden sein. Der gab sie wohl wegen der Bedrohung der etwa 65 Hektar großen Provinzhauptstadt mit ihren etwa 10.000 Bewohnern durch die Markomannen?. Vermutlich war ein großer Teil der etwa 6.000 in Augsburg stationierten Soldaten mit dem Mauerbau beschäftigt. Die Mauersteine kamen um 170 n. Chr. von der Schwäbischen Alb?. Die etwa 80 Kilometer Entfernung wurden die Steine mit Booten oder Ochsenkarren transportiert. Zum letzten Mal repariert wurde die römische Stadtmauer in Augsburg um 400 n. Chr.
Mittelalterliche Augsburger Stadtmauer
In nachrömischer Zeit verkleinerte sich Augsburg auf den Dombezirk, als die Stadt im Mittelalter wieder wuchs, geschah das vor allem nach Süden, wobei die Überreste der römischen Stadtmauer hinderten, weshalb sie entfernt wurden. Ihre Steine verwandte man zum Bau von Kirchen (etwa Dom Unserer Lieben Frau).
Als an der Riedlerstraße ein Wehrgang gebaut worden war und ihn die Handwerker verputzten, ritzten sie die Jahreszahl 1488 ein. Dieses Teilstück der Stadtmauer ist im Moment das älteste noch erhaltene Mauerstück der Augsburger Stadtmauer.
Geschichte
2012 war im Flyer zum Wertachbrucker Thor-Fest zu lesen, dass die Stadtmauer inzwischen aufgrund von Beschädigungen zum Teil gesperrt werden musste und mit weiteren großflächigen Sperrungen zu rechnen sei, wodurch die Nutzung der Anlagen für die Augsburger Bürger, für Besucher der Stadt und für Veranstaltungen gefährdet würde. In diesem Jahr hatte die Stadt Augsburg in ihrem Haushalt 20.000 € für den Erhalt der Mauer eingeplant, was nicht einmal für die nötigsten Arbeiten reichte.
Die Sanierung der Stadtmauer im Bereich Bastion Lueginsland bis zum Fischertor wurde im Mai 2015 von der Landesstiftung mit 44.500 Euro bezuschusst.
Im Juni 2015 halfen Auszubildenden des Ausbildungszentrums (ABZ) "Elias Holl" bei der Sanierung der Stadtmauer Augsburgs. Dabei konnten sie einen Eindruck traditioneller Mauertechnik und ursprünglicher Handwerkskunst gewinnen. Sie verkleideten die Außentreppe im Renaissancegarten rings um den Jakoberwallturm?, ein Gelände, das von der Historischen Bürgergilde Augsburg? regelmäßig für Veranstaltungen und Aufführungen genützt wird.
Details
Zwar hat Augsburg keinen zusammenhängenden Mauerring mehr, denn große Teile der Stadtmauern wurden während der Stadterweiterung im 19. Jahrhundert beseitigt. Doch stehen immerhin noch etwa vier Kilometer Stadtmauern. Diese Mauerüberreste in ihrer historischen Substanz zu erhalten, erfordert einen höheren Aufwand als ein Neubau. Vor allem müssen die Bäume, die auf ihr wachsen, entfernt werden, denn die Wurzeln greifen die Substanz der Stadtmauer an und führen zum Zerbröckeln und Einbruch.
Neuere Untersuchungen der Augsburger Stadtmauer ergaben, dass sie im Mittelalter weiß, also mit Kalk verputzt war. Wollte man den Zustand des 16. Jahrhunderts wieder herstellen, müsste man also die Stadtmauerreste weiß verputzen.
Weblinks
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