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Siebentischwald
Augsburgs grüne Lunge, wichtigstes Naherholungsgebiet und Trinkwasserreservoir für Augsburg
Allgemeines
Der Siebentischwald ist für die Augsburger der beliebteste "Ort der Stille" – neben den Ufergebieten von Lech und Wertach. Das liegt unter anderem daran, dass der Siebentischwald fast an die Altstadt von Augsburg heranreicht.
Der Siebentischwald liegt wie der Stadtwald Augsburg oder der Haunstetter Wald? auf dem Gebiet der Stadt Augsburg. Die Augsburger schätzen den Siebentischwald als Schatz vor der Haustür. Der Siebentischwald mit seinen Gewässern? ist nicht nur Naherholungsgebiet? für Jogger, Walker, Radler, Skater, Spaziergänger, Eltern mit Kindern, Naturliebhaber, Hundeführer, Schwimmer, Sonnenanbeter, Kanufahrer und Besucher von Biergärten, dem Zoo Augsburg und dem Botanischem Garten. Er trägt auch dazu bei, dass Augsburg frischen Sauerstoff bekommt und von Punkten wie dem Königsplatz abgesehen ein ausgeglichenes Stadtklima hat. Und die Erfassungsbereiche des Augsburger Trinkwassers liegen im Siebentischwald.
Die Stadtwerke Augsburg entnehmen im Siebentischwald aus mehr als 80 Brunnen das Grundwasser und leiten es unbehandelt als Trinkwasser an ihre Kunden weiter. Ein abgestuftes System von Schutzzonen soll die Verschmutzung des Grundwassers verhindern. In diesen Schutzzonen gelten strenge Regeln für die Bebauung und die Landwirtschaft.
Möglicherweise hat der Siebentischwald seinen Namen von einer früher in ihm gelegenen einfachen Herberge bzw. einer Bierschenke, die sieben Tische aufwies.
Geschichte
Der Siebentischwalt kam 1602 in den Besitz der Stadt Augsburg. Als Augsburg Freie Reichsstadt? war, exerzierten hier die Stadtgarde?, das Bürgermilitär? und das Kreiskontingent?. Auch Schießübungen wurden hier abgehalten. Weitere militärisch genutzte Orte warden damals der Rosenauberg? und der Kleine Exerzierplatz.
In den Jahren 1873 bis 1875 erstellte der damalige Oberstadtbaurat Ludwig Leybold? die Siebentischanlagen? mit dem südlich angrenzenden Stadtwald. Der Entwurf zu seinen Gestaltungen kamen aus München von dem königlich-bayerischen Hofgartendirektor Effner. Für etwa 97.000 Mark gestaltete man so in einem Wiesengelände einen Englischen Park im Stil der damaligen Zeit, der aber in späteren Jahren immer wieder erweitert oder umgearbeitet wurde.
1980 sperrte man große Teile des Siebentischwaldes für die Öffentlichkeit und richtete Wasserschutzzonen? ein, um das Augsburger Wasser gegen Verunreinigungen zu sichern. Damals bedachte man einen der Spender der ursprünglichen Anlage, Edmund Freiherr von Schaezler? mit einem im Süden der Anlage errichteten Brunnen, den der Augsburger Künstler Rehle gestaltete.
Im Sommer des Jahres 2010 belästigte ein damals 14jähriger Joggerinnen im Siebentischwald in großer Zahl sexuell und löste große Beunruhigung aus, konnte später jedoch gefasst und zu einer Jugendstrafe verurteilt werden.
Viele Bürger Augsburg beobachteten im April/Mai 2013 groß angelegte Abholzungsaktionen im Siebentischwald, die ihnen ohne Begründung erschienen.
Details
Ballon über dem Siebentischwald 2014 - (©) by Ballonfahrten Augsburg
Der etwa 660 Hektar große Forst bietet viele Möglichkeiten der Erholung. So kann man von hier entlang des Lechs zur Lechstaustufe 23? bei Mering wandern, wo man Seglern und Surfern zusehen kann.
Auch der Botanische Garten und der Zoo Augsburg sind leicht zu erreichen, denn beide Areale liegen am Rand des Siebentischwalds.
Am Hochablass schließlich liegt das Naherholungsgebiet? Kuhsee, wahrscheinlich der beliebteste Badesee Augsburgs. Südlich des Kuhsees liegt bei Kissing der Weitmannsee und bei Königsbrunn liegen der Ilsesee und der Auensee.
Sonstiges
Schon der Autor Ludwig Ganghofer hielt sich gern im Siebentischwald auf - als Schulschwänzer. Hier der Bericht aus seinem Buch "Lebenslauf eines Optimisten": "Am Nachmittage blieb ich dem Unterrichte fern. Und machte unter der schönen Frühlingssonne einen Ausflug in den Augsburger Siebentischwald. Ich war dabei der Meinung, dass mir ganz vergnügt zumute wäre. Damit mir aber doch der einsame Nachmittag nicht zu lang würde, kaufte ich mir bei einem Haustorantiquar ein Buch: Die Geheimnisse von Paris, von Eugen Sue. Der Titel war verlockend. Und der Antiquar sagte schmunzelnd: das wäre ein sehr interessanter Roman, aber ich wäre wohl noch zu jung dafür. Natürlich kaufte ich jetzt das Buch erst recht! Wenn man jung ist, will man immer älter sein..."
Lage
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