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Rathausplatz

Hauptplatz Augsburgs vor dem Rathaus, sozusagen das Augsburger "Wohnzimmer"; früher Marktplatz und Verkehrsknotenpunkt, heute die "gute Stube" Augsburgs und "Brotzeitoase" in der Mittagspause oder für Touristen

Rathausplatz Augsburg © Eva Stuhlmüller

Allgemeines

Hausnummer am Rathausplatz - (c) by Arno Löb

Vom Rathausplatz hat man eine wunderbare Sicht auf das Renaissance-Rathaus, das sich imposant neben dem Perlachturm erhebt. Beide Gebäude begrenzen den Augsburger Rathausplatz nach Osten. Wenn man hier im Sommer sitzt und seinen Cappucino trinkt, kann man gut verstehen, warum Augsburg manchmal auch die nördlichste Stadt Italiens genannt wird. Der Rathausplatz hat ein mediterranes Flair, das sich unter strahlend blauem bayrischen Himmel am besten entfaltet. Auch das Rathaus wirkt italienisch, daneben steht der Perlachturm quasi als Campanile.

Der Platz dient als "gute Stube" der Augsburger, als kultureller Allzweckplatz, auf der immer wieder verschiedenste Attraktionen aufgebaut werden, mal ein Palmenstrand, mal eine Kulturpalette, mal Bühnen für Rock- oder Popgruppen ... Rund herum gibt es Möglichkeiten zum Kaffeetrinken. Sitzt man vor dem Café, so ist das ein klein wenig wie Urlaub zu Hause. Aber auch Kundgebungen, Demonstrationen oder politische Veranstaltungen finden hier ihren passenden Rahmen.

Der Platz gehört zur Innenstadt, die Maximilianstraße und die Philippine-Welser-Straße führen direkt auf ihn zu. Auch der Eisenberg, der Fischmarkt, die Steingasse und Unter dem Bogen? münden in bzw. auf den etwa 80 auf 80 Meter großen Rathausplatz, der auf allen Seiten von Gebäuden umgeben ist, vor allem aber vom Rathaus, dem Perlachturm, dem lang gezogenen Verwaltungsgebäude I, dem Neuen Bau und dem Augustusbrunnen geprägt wird.

Augsburger Rathausplatz 2009 - (©) by Matthias Stöbener
Augsburger Rathausplatz 2009 - (©) by Matthias Stöbener
Augsburger Rathausplatz 2009 - (©) by Matthias Stöbener

Offiziell hieß der heutige Rathausplatz von Augsburg zwischen 1806 und 1972 Ludwigsplatz - nach dem König Ludwig I.? von Bayern.

Geschichte

Im 13. Jahrhundert befand sich auf dem Rathausplatz der Eiermarkt der Stadt. Nördlich schlossen der Fleischmarkt?, der Geflügelmarkt? und das Metzgerhaus? an. Zwischen Rathaus und Sankt Peter am Perlach breitete sich der Fischmarkt aus, dessen Fläche noch im 17. Jahrhundert als Richt- und Schandplatz benutzt wurde.

Der repräsentative Platz war das Zentrum der historischen Kaufleutesiedlung Augsburgs und in der Renaissance drückte er das reichsstädtische Selbstbewusstsein? Augsburgs aus, was dazu führte, dass zwischen 1590 und 1620 ein umfassendes Neubauprogramm, in dessen Zentrum das Rathaus stand, aufgelegt wurde. Spätestens mit dem Bau des renaissancezeitlichen Rathauses erhielt der Platz seine heutige Bedeutung als bürgerliches Stadtzentrum. Dazu beigetragen haben auch die Aufstellung des Augustusbrunnens von 1588 bis 1594, der Bau des Beckenhauses? im Jahr 1602, des Neuen Baus 1614 und der Umbau des Perlachturms von 1614 bis 1616.

Augsburger Rathausplatz 2013 - (©) by Ballonfahrten Augsburg
Augsburger Rathausplatz 2013 - (©) by Ballonfahrten Augsburg
Augsburger Rathausplatz 2013 - (©) by Ballonfahrten Augsburg
Augsburger Rathausplatz 2013 - (©) by Ballonfahrten Augsburg

Augsburger Rathausplatz 2013 - (©) by Ballonfahrten Augsburg

Initialzündung zur Umgestaltung und Neukonzeption des des Rathausplatzes im Jahr 1600 war sicher der Augustusbrunnen, der auch den Auftakt der Trias der berühmten Augsburger Prachtbrunnen darstellt und die Bedeutung des Wassers für die Augsburger Wirtschaft verdeutlichen sollte - neben dem Zweck, an den Augsburger Stadtgründer Augustus zu erinnern.

In jener Zeit wurde aber nicht nur der Rathausplatz umgestaltet. Auch die Steingasse und die Karolinenstraße wurden 1614 neu gestaltet. So errichtete man an der Stelle der alten gotischen Metzg den Neuen Bau, was schon 1593 zum ersten Mal erwogen worden war.

Von 1806 bis 1972 trug der Platz, wie bemerkt, den Namen Ludwigsplatz - nach König Ludwig I.? von Bayern. Er hatte nämlich den Monumentalbau der Augsburger Börse?, die mit ihren Arkaden hier bis zur Zerstörung 1944 stand, erbauen lassen und Augsburg hatte 1806 die Reichsunmittelbarkeit? an Bayern verloren.

Rathausplatz Augsburg von oben - (c) by Arno Löb
Rathausplatz Augsburg von oben - (c) by Arno Löb
Rathausplatz Augsburg von oben - (c) by Arno Löb

Bei dem Bombenangriff auf Augsburg im Februar des Jahres 1944 wurde der südliche Gebäudekomplex des Rathausplatzes vor dem ehemaligen Kanzleigässchen? zerstört. Nach dem Krieg bebaute man das Areal nicht neu, so dass der früher enge Ludwigsplatz um das Zweieinhalbfache vergrößert wurde und heute der Rathausplatz eine völlig andere Gesamtstruktur als vor dem Zweiten Weltkrieg hat. Die Augsburger Börse? hat man 1949 abgebrochen, wollte sie jedoch 1961 wieder errichten, was aber an dem Widerstand der Augsburger Bürger scheiterte. Den Augustusbrunnen hatte man während des Krieges gesichert, so dass er 1950 wieder aufgestellt werden konnte. Der Neue Bau? wurde ab 1946 nach dem Ursprungszustand von 1614 restauriert.

Ebenfalls Anfang der 1960er Jahre hatte der Stadtrat einem Plan der Stadtsparkasse Augsburg zugestimmt, dort, wo die Börse? stand, ihre Hauptstelle zu errichten, doch scheiterte dieser Plan an einer Bürgerinitiative? für einen "freien" Rathausplatz, weshalb der Stadtrat am 14. Februar 1962 das Projekt fallen ließ.

Sommerimpressionen Augsburg Rathausplatz - (c) by Arno Löb
Sommerimpressionen Augsburg Rathausplatz - (c) by Arno Löb
Sommerimpressionen Augsburg Rathausplatz - (c) by Arno Löb
Sommerimpressionen Augsburg Rathausplatz - (c) by Arno Löb
Sommerimpressionen Augsburg Rathausplatz - (c) by Arno Löb
Sommerimpressionen Augsburg Rathausplatz - (c) by Arno Löb
Sommerimpressionen Augsburg Rathausplatz - (c) by Arno Löb
Sommerimpressionen Augsburg Rathausplatz - (c) by Arno Löb
Sommerimpressionen Augsburg Rathausplatz - (c) by Arno Löb
Sommerimpressionen Augsburg Rathausplatz - (c) by Arno Löb
Sommerimpressionen Augsburg Rathausplatz - (c) by Arno Löb
Sommerimpressionen Augsburg Rathausplatz - (c) by Arno Löb

Am 15. Februar 2011 fand auf dem Augsburger Rathausplatz ein Bundeswehr-Gelöbnis statt. Da es in Augsburg schon lange keine Bundeswehr-Einheiten mehr gab, kamen die Grundwehrdienstleistenden aus den Standorten Dornstadt bei Ulm und Donauwörth. Es war das erste feierliche Gelöbnis vor dem Rathaus. Die Initiative dazu ging von dem Arbeitskreis Außen- und Sicherheitspolitik der CSU aus, das von dem damaligen OB? Dr. Kurt Gribl befürwortet wurde. Auch der damalige parlamentarische Staatssekretär im Bundesverteidigungsministerium Christian Schmidt sowie der Bundestagsabgeordnete Christian Ruck setzten sich für eines der letzten Gelöbnisse der Bundeswehr als Wehrpflicht-Armee ein. Manche Augsburger sahen in dem öffentlichen Gelöbnis auf dem Rathausplatz eine Schande für die Friedensstadt Augsburg.

Im März 2017 begann die Stadt Augsburg auf dem Rathausplatz ihr Hausrecht umzusetzen, um der im Frühjahr zum Problem gewordenen Vermüllung und Lärmbelästigung im beliebten "Sommerwohnzimmer" der Stadt entgegenzuwirken. Ordnungsdienst? und Streetworker des Stadtjugendringes waren damals im Einsatz, um allen Augsburgerinnen und Augsburgern eine friedliche, gemeinsame Nutzung des Rathausplatzes zu ermöglichen. Weitere Maßnahmen: Im Mai 2017 brachte man an den Stufen vor den Portalen des historischen Rathauses Messing-Schilder an, die darum baten, Treppe und Eingang freizuhalten. Dort und auch auf dem Rathausplatz hatten schon im Frühjahr immer wieder Gelage mit lauter Musik und übermäßigem Alkoholgenuss stattgefunden. Passanten und vor allem die direkt an der Tramhaltestelle Wartenden hatten das als störend empfunden. Auch erneuterte man die rund um den Rathausplatz auf dem Pflaster angebrachten Sprechblasen, die in freundlichem Tonfall an die Besucher appellieren, gut mit dem "Sommerwohnzimmer" umzugehen. Auch große Müllbehälter wurden aufgestellt und die ehemalige Telefon-Nische in der Fassade des Verwaltungsgebäudes I verglast, um städtische Kulturveranstaltungen zu bewerben.

Details

Rathausplatz - (c) by Arno Löb

Auf dem Rathausplatz steht der Augustusbrunnen, den die Stadt als würdiges Denkmal für ihren Gründer, den Kaiser Augustus, errichtet hat. Als Bronzefigur steht er grüßend auf dem ehemaligen Marktplatz der Stadt. Zu seinen Füßen grüßen die Quellen des Aufschwungs der Stadt als Wassergottheiten: Wertach, Singold, Lech und Brunnenbach. Um die Figuren musste ein Gitter errichtet werden, weil die Marktweiber über die Figuren erbost waren, die aus ihren entblößten Brüsten das Wasser verspritzten. Der Augustusbrunnen war auch schon platzgestaltender Mittelpunkt, als der Rathausplatz noch mit der 1828 bis 1830 errichteten klassizistischen Börse? bebaut war.

Nördlich begrenzt das städtische Verwaltungsgebäude I den Rathausplatz. Dort ist auch der gemeinsame Info-Service für Bürger und Touristen untergebracht (Rathausplatz 1), der viele Serviceleistungen und Informationen bietet. Für 1,2 Millionen Euro wurde unter Federführung Medien- und Kommunikationsamtes?, zu dem die Bürgerinformation gehört, und des Hochbauamtes in Kooperation mit dem Architekturbüro Schrammel? eine barrierefreie Anlaufstelle geschaffen. Schon 1975 gab es erstmals eine „Bürgerhilfsstelle“ im 1. Stock des Verwaltungsgebäudes I. Knapp zehn Jahre später zog man ins Erdgeschoss, war aber nur indirekt über den Seiteneingang am Rathausplatz erreichbar. Zur 2000-Jahr-Feier der Stadt 1985 übernahm die Bürgerinformation zunehmend auch touristische Aufgaben. 1991 zog dann die Tourist-Info mit ein und ein direkter Eingang vom Rathausplatz her wurde geschaffen. Heute ist dieser Eingang Zugang zur Bürger- und Touristinformation, aber auch Haupteingang samt Foyer und Lift für die gesamte Stadtverwaltung.

Auf dem Rathausplatz findet der jährliche Augsburger Christkindlesmarkt statt. Er ist auch oft Ausgangsort für Touristen-Rundgänge durch Augsburg. Man findet hier Telefonzellen und Sanitäranlagen.

Steinmuster Rathausplatz Augsburg © Eva Stuhlmüller (www.augsburg-parrot.de )

Jedes Jahr am 8. August findet auf dem Rathausplatz zudem das Hohe Friedensfest statt, in Augsburg ein gesetzlicher Feiertag. Auch das Turamichele-Fest, das jedes Jahr in der Woche um den 29. September seine Zeit hat, wird hier gefeiert.

In den ÖNVP ist der Rathausplatz, der in der Augburger Fußgängerzone liegt, durch die Straßenbahnlinie 1 und 2 und der AVG? -Haltestelle "Rathausplatz" auf der östlichen Platzseite eingebunden. Ansonsten verkehren auf dem Platz nur Zulieferfahrzeuge für die angrenzenden Geschäfte, und das nur an bestimmten Tageszeiten, sowie einzelne Taxen.

Nicht versäumen sollte man einen Besuch der Kirche Sankt Peter am Perlach, die oft übersehen wird, aber mit Recht ein Augsburger Kleinod genannt werden kann.

Rathausplatz Augsburg 2008 - (c) by Matthias Stöbener
Rathausplatz Augsburg 2008 - (c) by Matthias Stöbener
Rathausplatz Augsburg 2008 - (c) by Matthias Stöbener
Rathausplatz Augsburg 2008 - (c) by Matthias Stöbener
Rathausplatz Augsburg 2008 - (c) by Matthias Stöbener

Sonstiges

Im März 2011 verkaufte Thomas Gottschalk Hendl auf dem Augsburger Rathausplatz, um eine verlorene Stadtwette einzulösen, die er in Halle bei "Wetten, dass ..." ausgelobt hatte. Der Verkaufserlös wurde krebskranken Kindern in Augsburg gespendet.

Der Mai 2011 sah die offizielle Aufstiegsfeier des FCA in die erste Bundesliga auf dem Rathausplatz.

Lage