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Mayer & Söhne

eine Druck- und Mediengruppe in Aichach mit einer langen Tradition

Luftaufnahme Mayer & Söhne Aichach
Luftaufnahme Mayer & Söhne Druck- und Mediengruppe Aichach am 9. Juli 2014. By Blechmodelle (Own work) [GFDL or CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons

Allgemeines

Mayer & Söhne Druck- und Mediengruppe in Aichach hat ungefähr 350 Mitarbeiter und sieht sich zunächst als innovativer Druck-Dienstleister. Es handelt sich um ein Familienunternehmen in der fünften Generation, das in ständige Innovation investiert.

Im Druckzentrum der Firma arbeiten zwei Zeitungsdruckmaschinen im Berliner Format, was Half-Cover, Flying Page, mitgedrucktes Magazin im halben Berliner Format (Tabloid) und vieles mehr möglich macht. Daneben sind aber auch Druckprodukte mit Umschlag, Heftung, Beschnitt und andern Verarbeitungen mit verschiedenen Papieren möglich. Das Druckzentrum von Mayer & Söhne druckt daneben im Rollenoffset und im Bogenoffset. Kunden des Druckzentrums sind Zeitungs- und Anzeigenblattverlage, Werbeagenturen, Behörden, Werbedruckkunden und Handelsunternehmen. Für sie produziert man Werbebeilagen, Prospekte, Flyer, Magazine, Zeitschriften, Kataloge und mehr in kleinen Auflagen bis hin zu Millionen Exemplaren. Vierfarbiger Zeitungs- und bis zu fünffarbigem Bogendruck sind in Aichach kein Problem.

Das Druckzentrum bietet den Druckerei-Komplett-Service von der Druckvorstufe über den Druck, die Konfektionierung, die Logistik und den Versand national und international an. Mayer & Söhne begleitet den Kunden also von der ersten Idee bis über das fertige Printprodukt hinaus.

Die Druckerei Mayer & Söhne gehört zu den größten freien Zeitungsdruckern Deutschlands. Im Zeitungsdruck zählen über 50 Verlage und Handelshäuser zu den Kunden. Im Bogendruck arbeitet man mit mehr als 300 Kunden seit Jahrzehnten zusammen.

Neben dem Druckgeschäft ist das Mediengeschäft das zweite Standbein von Mayer & Söhne. Zu diesem Geschäftsbereich gehören:

Daneben gehört StarTours? zur Unternehmensgruppe, die auch am Ticket Service Bayern? eine Beteiligung von 21,9 Prozent hält.

Die Gesamtauflage der eigenen Zeitungen liegt bei etwa 400.000 Exemplaren, was aber angesichts der etwa 35 Mio. Tages-, Wochen- und Monatszeitungen, Zeitschriften und Prospekte im Monat kaum ins Gewicht fällt.

Geschichte

Ignaz Mayer hieß der Gründer von Mayer & Söhne. Mit 23 Jahren kam der Maurersohn 1858 nach Schule und Druckerlehre nach Leipzig, ging dann als Setzer zu der Zeitung „Reform“ in Hamburg und anschließend nach Sankt Petersburg in die Buchdruckerei der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften. Am 1. September 1860 mache er sich von Russland wieder auf in seine Heimat nach Augsburg, wo er am 15. Juli 1862 eine Gärtnereibesitzertochter heiratete. Schon wenige Monate danach zog er mit ihr nach Aichach, um hier mit ihr eine Existenz aufzubauen. Er erhielt in Aichach die Konzession zum Betrieb einer Druckerei. Eine Druckerei fehlte damals noch in Aichach, obwohl sich Aichach damals gerade zu einer kleinen Behördenstadt entwickelte. Die ersten Auftragsbücher geben Rechenschaft über bescheidene Anfänge der Druckerei.

Am Silvestertag 1864 erschien die erste Ausgabe des „Amtsblattes für das Königliche Bezirksamt Aichach“ (später Aichacher Zeitung?). Die Druckerei zog Ignaz Mayer 1866 zwei Jahre nach der Gründung vom Huckmeierhaus am Stadtplatz in die Augsburger Straße um. In der Aichacher Zeitung? veröffentlichte Ignaz Mayer amtliche Bekanntmachungen, Privatanzeigen und Berichte aus Aichach, Pöttmes, München und Augsburg. Auch kurze Erzählungen und Novellen erhielten in dem Blatt Platz. Schon wenige Wochen nach dem ersten Erscheinen hatte das Blatt 150 Abonnenten.

Die Buchdruckerei expandierte ebenfalls und erweiterte ihre Produkte. Man druckte Beicht- und Kommunionzettel, Amtliches, Formulare jeder Art, Visitenkarten, Sterbebildchen …

Ende 1867 durfte Ignaz Mayer eine Buchhandlung („Lesebibliothek“) eröffnen.

1881 kaufte die Familie Mayer das Nachbarhaus und erweiterten ihre Druckerei, um eine Schnellpresse unterbringen zu können. Im gleichen Jahr wird sie von der Augsburger MAN geliefert.

1890 bewarb Ignaz Mayer neben seiner Buchhandlung auch seine Schreibwarenhandlung. Das Ladengeschäft betreute seine Ehefrau Mathilde.

1902 wurde in Aichach die Elektrizität eingeführt, was auch für die Buchdruckerei einen technischen Fortschritt bedeutete, weil z. B. die Schnellpresse von Handbetrieb auf elektrischen Betrieb umgestellt werden konnte.

1903 kaufte Ignaz Mayer das Anwesen mit der Nummer 57 am Aichacher Stadtplatz (heute Stadtplaz 36), eine Rotgerberei. Und am 13. Juli 1903 ließ er beim Amtsgericht Augsburg die Firma „Buchdruckerei und Buchhandlung Mayer & Söhne“ Aichach eintragen. Als Gesellschafter traten jetzt auch die Söhne Max und Friedrich (Fritz) hinzu.

Als der Gründer mit 78 Jahren am 22. Januar 1913 starb, konnte das Unternehmen von den längst eingearbeiteten Söhnen ohne Übergangsprobleme weitergeführt werden.

Den ersten Weltkrieg überstand Mayer & Söhne ohne Schäden. 1918 installierte Mayer & Söhne die erste Rollendruckmaschine. Die Maschine von Vomag arbeitete 40 Jahre lang. Die Nachkriegsjahre brachten Mayer & Söhne massiven politischen Druck durch die regierende Bayerische Volkspartei?. Die Partei gründete sogar eigens einen Katholischen Presseverein?, der den beiden geschäftsführenden Brüdern Kaufangebote machte und später eine Konkurrenz zur Aichacher Zeitung? gründete (Aichacher Kurier?). Den herrschenden Katholiken im Land behagten die beiden liberalen Freigeister in Aichach nicht. Die „Schwarzen“ scheuten nicht davor zurück, gegen die Aichacher Zeitung? vor Gericht zu ziehen, weil sie den Titel „Amtsblatt“ trug, obwohl der von der Bayerischen Volkspartei? dominierte Bezirkstag die amtlichen Nachrichten an den Aichacher Kurier? vergeben hatte.

1925 verkleinerte man das Wort „Amtsblatt“ im Titel und nannte die Zeitung so, wie sie noch heute heißt: Aichacher Zeitung?. Damals wechselte man auch zum „Berliner Format“, das noch heute benutzt wird. Zudem bauten die Gebrüder Mayer den Lokalteil deutlich aus.

Am 26. Oktober 1927 starb mit 63 Jahren überraschend Max Mayer und sein Bruder Fritz musste die Gesamtleitung übernehmen, unterstützt von seinem ebenfalls Fritz genannten 22-jährigen Sohn.

1931 hatte die Aichacher Zeitung? 2.000 Exemplare Auflage, man verlegte die Druckerei von der Augsburger Straße an den Stadtplatz und erweiterte die Kapazitäten mit neuen Maschinen.

Mit der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten? litt nicht nur der Aichacher Kurier? als kirchennahes Blatt, sondern auch die Aichacher Zeitung?, bekam sie doch einen SS-Mann als Schriftleiter zwangsweise vorgesetzt, weil sie angeblich zu katholisch war. Mayer & Söhne konnte in dieser Zeit den Aichacher Kurier? für 10.000 Reichsmark aufkaufen, weil die Nazis ihn wegen eines Vorwands zerschlugen. Eine unabhängige Berichterstattung war bis 1945 kaum möglich.

Die 1930er Jahre brachte die Verwendung von Linotype-Setzmaschinen in der Druckerei von Mayer & Söhne. 1932 ersetzte man die 51 Jahre alte Schnellpresse durch eine Rotations-Druckmaschine, bei der ein Druckzylinder die Buchstaben druckte.

Als am 10. Dezember 1937 Fritz Mayer sen. starb, übernahm sein Sohn Fritz jun. die Geschäfte. Bald kaufte er eine Akzidenzdruckerei und ein Papierwarengeschäft hinzu. 1941 wurde er als Soldat eingezogen und seine Frau musste die letzten Kriegsjahre das Geschäft am Laufen halten.

Nach dem Krieg und seiner Entlassung aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft musste Fritz Mayer jun. zunächst als Angestellter in seiner Firma arbeiten, weil man ihm vorwarf, er habe sich unter den Nazis unrechtmäßig bereichert. Mayer & Söhne druckte übergangsweise eine Zeitung namens „Vermittler“, bis am 1. August 1949 zum ersten Mal wieder die Aichacher Zeitung? erschien. Damals noch im Verbund mit der Schwäbischen Landeszeitung? aus Augsburg, doch ab 1951 lieferte der Ingolstädter Donaukurier den überregionalen Teil der Zeitung.

In den 1950er Jahren gelangten Bilder in die Aichacher Zeitung?.

Ab 1960 erschien die Aichacher Zeitung? von Montag bis Samstag. Ende der 1960er Jahre ersetzte der Fotosatz den Bleisatz in Aichach.

1965 verlobte sich Reiner Sixta mit einer der vier Töchter von Fritz Mayer jun. und stieg 1967 in den Betrieb ein. Nach seiner Einheirat übernahm er immer mehr Verantwortung. Bald stand fest, dass der Standort am Stadtplatz von Aichach für den Betrieb zu klein geworden war. Am 16. Oktober 1968 konnte man an den heutigen Standort umziehen, doch erst 1971 war der Umzug aller Abteilungen bewältigt. Nach dem Umzug konnte das Ladengeschäft am Stadtplatz von Aichach erweitert und modernisiert werden.

1969 druckte Mayer & Söhne ein neues Anzeigenblatt mit einer Auflage von 100.000 Exemplaren für Augsburg, was den Schritt in die Lohndruckerei bedeutete und ein weiteres Standbein erschloss. In den nachfolgenden Jahren starben viele kleine Heimatzeitungen, so dass der Bedarf für lokale Anzeigenblätter wuchs. Viele dieser Blätter druckte Mayer & Söhne. Das steigerte die Personalanzahl von 37 auf 60 Mitarbeiter in den 1970er Jahren. Damals begann man auch mit dem Druck von Büchern.

1977 starb Fritz Mayer jun. an Krebs.

In den 1990er Jahren zogen Desktop Publishing und Computer-to-plate-Technik bei Mayer & Söhne ein, so dass jedes geschriebene Wort direkt vom Computer auf die Druckplatte an den Maschinen kam.

Nach 1997 übernahm Thomas Sixta von seinem Vater Reiner Sixta nach und nach Aufgaben bei Mayer & Söhne.

2003 wurde am Stadtplatz Aichach die Einkaufspassage „Altstadt Center?“ geschaffen, in dem auch das Ladengeschäft vertreten war. Allerdings verkaufte man den Buch- und Schreibwarenhandel 2008.

2012 feierte die Druck- und Mediengruppe Mayer & Söhne 150-jähriges Bestehen. Damals hatte das Unternehmen etwa 250 Mitarbeiter und investierte 8,5 Mio. € in neue Drucktechnik. Damals wurden wöchentlich rund eine Mio. Anzeigenblätter, mehrere Mio. Prospekte und eine halbe Mio. Zeitschriften gedruckt.

Details

Für den einfarbigen und zweifarbigen Rollen-Offsetdruck und den UV-Druck betreibt die Firma in Lahr AS Druck, wo günstig Flyer, aber auch Beilagen, Prospekte, Kalender, Kataloge, Formulare, Preislisten, Versicherungsbedingungen, Veröffentlichungen und Spezialdruckprodukte hergestellt werden. Die Drucksachen können mit Klebebindung ausgestattet, geleimt, gefalzt, geheftet, perforiert, geschnitten und gestapelt werden.

Auf umweltschonende Produktion legt Mayer & Söhne besonderen Wert und bezieht die komplette benötigte Energie aus regenerativen Energiequellen. Strom liefert eine Photovoltaikanlage und ein Biogas-Blockheizkraftwerk, dessen Abwärme für die Heizung und über eine Absorptionskälteanlage auch für die Kühlung von Gebäuden und Maschinen genutzt wird.

Adresse

Mayer & Söhne Druck- und
Mediengruppe GmbH & Co. KG
Oberbernbacher Weg 7
86551 Aichach

Tel. 08251/880-0
Fax. 08251/880-329