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Lech
Allgemeines
Der Lech entspringt in den Vorarlberger Alpen im Formarinsee und ist ein Gebirgsfluss mit einer stark schwankenden Wassermenge und Wasserführung. Sein Erscheinen wird von der Schneeschmelze und Niederschlägen bestimmt. Die Wassermenge kann zwischen 915 Kubikmetern pro Sekunde und zehn Kubikmetern pro Sekunde extrem schwanken.
Bei Füssen? überströmt der Lech die Landesgrenze zu Deutschland mit durchschnittlich etwa 2,1 Milliarden Kubikmetern Wasser pro Jahr. Drei Viertel des Wassers führt der Lech zwischen April und September und nur ein Viertel von Oktober bis März.
Der Lech ist eine Lebensachse Schwabens, die jedoch in den letzten Jahrzehnten massiv durch den Menschen verändert und ihrer Lebenskraft beraubt wurde. Seit der intensiven Begradigung und Kanalisierung des Lechs leidet die Artenvielfalt. Der Fluss gräbt sich immer tiefer ein und führt nicht mehr genug Kies. Im Kies laichende Fische finden immer weniger Lebensraum. Die Eintiefung senkt auch den Grundwasserspiegel in den Lechauen weiter ab, wertvolle Heideflächen am Lech trocknen mehr und mehr aus. Flussseeschwalbe? und Heideschrecke? sind am Lech bereits ausgestorben. Der Huchen ist am Lech akut vom Aussterben bedroht.
Der Lech ist eine Sprach- und Kulturgrenze. Östlich des Lechs wird bairisch, westlich wird schwäbisch gesprochen. Im Osten liegt Altbayern, im Westen liegt Schwaben. Früher war der Lech also sogar eine Landesgrenze.
"Abgang des Wienerflosses auf dem Lechfluße bey Augsburg". Abschiedsszene der Passagiere. Kolorierte Umrißradierung, 1810-20. Verlegt bei Thomas V. Poll.
Das Floßlände des regelmäßig zweiwöchentlich fahrenden Wienerfloßes lag an der Westseite des Lechs in Höhe der Unteren Bleiche nördlich der Lechhausener Brücke. Zum Schutz der Passagiere und des mittransportierten Stückgutes waren auf dem Floß Häuschenaufbauten errichtet. Die Rundhölzer des Floßes waren mit Holzplanken abgedeckt, um die Passagiere vor Spritzwasser zu schützen. Die Stämme des Floßes, die Aufbauten und Bretter konnten am Zielort verkauft werden.
Seit 1580 war der Transport von Gütern nach Wien in der städtischen Floßordnung geregelt, was regelmäßige Fahrten voraussetzt. Auch lechabwärts und auf der Donau konnten die Flöße Passagiere und Fracht, wie z.B. Solnhofener Platten aufnehmen. Die Fahrten wurden nach Einrichtung der Bahnstrecke nach Wien 1860 allmählich eingestellt. Lit.: Filser, Karl: Flößerei auf Bayerns Flüssen; 1991. Bild zur Verfügung gestellt von Thomas Werthefrongel, Stadtbergen.
Geschichte
Bis in das 20. Jahrhundert hinein hatte der Lech als Transportweg eine große Bedeutung. Tausende von Flößerfamilien lebten an den Ufern des Lechs. Sie mussten ihr Recht der Flößerei gegen Abgaben von den jeweiligen Herren erwerben. Als im 19. Jahrhundert Straße und Schiene der Flößerei immer mehr Konkurrenz machten, ging dieser ehemals große Wirtschaftsfaktor langsam zugrunde. 1914 wurde der Lech zum letzten Mal mit einem Floß befahren.
"Der Lech-Fluss von Füessen im Algöw an, bis zu seinen Aufslauff in die Donaw". Kolorierter Kufperstich 1707 von Gabriel Bodenehr (1673 - 1765). Die Kupferstichkarte ist zweiteilig und stammt aus „Bodenehr, Gabriel: Atlas Curieux oder Neuer und Compendieuser Atlas...“, Augsburg um 1720. Privatbesitz.
In der Endphase des Zweiten Weltkriegs und kurz danach diente der Lech vielen Anwohnern als willkommene Deponie für Waffen und Kriegsausrüstung oder Nazisymbolen, die sie loswerden wollten. Davon zeugen entsprechende Funde im Lechbett, die aufmerksame Ufergänger noch heute machen können.
Stahlhelmfund 2010 im Lechbett von Meitingen durch Thomas Werthefrongel
Eine 250-Kilo-Bombe fand sich während des Juli 2006 im Flussbett des Lechs etwa 300 Meter südlich der Ulrichsbrücke in der Nähe der Augsburger Berufsfeuerwehr?. Die Bombe stammte aus dem Zweiten Weltkrieg und lag knapp zwei Meter unter der Wasseroberfläche nahe einer Kiesbank. Zur Entschärfung ließ ein Sprengräumkommando aus München vorsorglich die Berliner Allee?, die Fuggerbrücke?, die Ulrichsbrücke und den Bereich um die Radetzkystraße sperren bzw. evakuieren.
Im Januar und Februar 2009 meldete die Augsburger Allgemeine ein dramatisches Sterben heimischer Fischarten im Lech bei Augsburg. Der Grund wurde von Fischern und Umweltschützern darin gesehen, dass die Stadt Laichräume für die Winterruhe dieser Fische am Hochablass zuschüttete, womit dringend benötigter Lebensraum der Fische zerstört wurde (so genannte Gumpen mit ruhigem Wasser).
2010 wurden Planungen von E.ON zu einem neuen Wasserkraftwerk im Naturschutzgebiet und Fauna-Flora-Habitat-Gebiet „Stadtwald Augsburg" am Lech bekannt, gegen die sich z. B. die Lechallianz, aber auch die Die Grünen wandten. Statt eines neuen Wasserkraftwerkes forderte man eine Renaturierung des Lechs zwischen der Staustufe 23 und dem Hochablass, um so einen Erlebnisraum am Wasser für die Augsburger Bevölkerung zu schaffen, aber auch einen besseren Hochwasser- und Trinkwasserschutz. Insgesamt bedeute eine Renaturierung auch eine ökologische Aufwertung des Naturschutzgebiets, das wertvolle Reste der alten Flusslandschaft beinhaltet. Neben Heiden und Schneeheide-Kiefernwäldern auch Kalkflachmoore, Quellbäche, Quellfluren und wechselfeuchte Areale.
Im Februar 2013 startete unter dem Titel „Licca liber“ das Renaturierungsprojekt für den Lech als „Flussdialog“.
Lech Loops, eine audiovisuelle Hommage an den Lech, wurde im November 2016 zum ersten Mal gezeigt. Aufgeführt wurde das Stück von Michael Kaiser und Eric Zwang-Eriksson in der Kresslesmühle. Der erste hat komponiert, der zweite den Lech gefilmt, der eine spielt Gitarre, der andere Schlagzeug. Zusammen haben sie eine kontemplative Duo-Stunde bei schönen Bildern vom Lech geschaffen. Lech Loops interpretiert den Fluss auditiv in seinen verschiedenen Stationen von der Quelle beim Formarinsee? bis zur Mündung in die Donau?. Der wild fließende Lech in den Alpen wird dem gestauten, regulierten und oft im urbanen Kontext strömenden Lech gegenübergestellt. Grundlage der Kompositionen und Improvisationen sind Gitarrenloops, die als Sinnbild für das fließende und immer wiederkehrende Element des Wassers stehen.
Weil der Lech wie die Wertach im Rahmen des Projekts Licca liber? renaturiert werden sollte, wurden im November 2016 an verschiedenen Stellen des Lechflussbetts zwischen dem Mandichosee und der Mündung der Wertach in den Lech Bodenproben mit Baggern entnommen und in der Technischen Universität München untersucht. Eine Arbeitsgemeinschaft mit der Münchener mit der Universität Innsbruck und dem Ingenieurbüro SKI sorgte für die Prüfung. Mit der Kiesprobe aus dem Lech wollte man bestimmen, wie groß die Lechkiesel sind. Deren Beschaffenheit sollte in ein Rechenmodell einfließen, wie man die Flusssohle, deren Deckschicht durch die Begradigung und die höhere Fließgeschwindigkeit stark abgenommen hatte, stabilisieren kann. Die Stabilisierung sollte durch Ausweitungen des Flussbetts und Beseitigung von Stützschwellen im Fluss erfolgen, die aber zuvor genau berechnet werden mussten. Das entsprechende Rechenmodell wurde in den folgenden Monaten mit einem Rechenmodell zum Grundwasser und einem Hochwasserschutz-Rechenmodell kombiniert. Man plante, 2018 die Untersuchungen zur technischen Machbarkeit von Licca liber? abgeschlossen zu haben. Erst danach sollte die Detailplanung erfolgen, die in einem Planfeststellungsverfahren genehmigt werden muss.
Details
Der Lech ist stark ausgebaut. Hauptglied des Lechausbaus ist der Forggensee? (Lechstaustufe 1) mit dem Roßhaupten?. Der künstlich angelegte Forggensee? dient als Wasserspeicher und die Anlage ist ein Speicherkraftwerk mit einem schwellfähigen Laufwasserkraftwerk. Ist der Forggensee? komplett gestaut, kann er 150 Mio. Kubikmeter Wasser beinhalten. Davon entfallen 135 Mio. Kubikmeter auf den Nutzstauraum und 15 Mio. auf den Totstauraum. Der See kann maximal um 16 Meter abgesenkt werden. So ermöglicht der Forggensee? als größte und bedeutendste Lechstaustufe einen relativ gleichbleibenden jahreszeitlichen Abfluss des Wassers. Der Forggensee? dient damit auch als Kopfspeicher einer Schwellkette und schafft die Voraussetzung, das Wasser auf den unterhalb liegenden Kraftwerkstreppen möglichst optimal ausnutzen zu können, ganz davon abgesehen, dass er die Hochwasserabgleichung ermöglicht.
Der Bau der Lechstaustufen hat den natürlichen Transport des Geschiebes unterbrochen, was zur Eintiefung der Flusssohle unterhalb der Bauwerk führte. Dadurch sank das ufernahe Grundwasser stark ab und Feuchtlebensräume gingen verloren. Auch wurden mit den Lech-Staustufen die angestammten Wanderwege für Fische und andere Wasserlebewesen unterbrochen. Es gibt 20 Lech-Staustufen, aber nur eine verfügt heute über ein Umgehungsgerinne, alle anderen Staustufen sind für Fische nicht passierbar. Die Ufergestaltung der älteren Staustufen spiegelt noch immer den ökologischen Null-Standard der Bauzeit wieder (Stand 2010).
2003 hatte der Lech mit 31 die zahlenmäßig meisten großen Laufwasserkraftwerke größer 5 MW an einem deutschen Flusslauf. Die Kraftwerke liegen ohne Pumpspeicherbetrieb im Flusslauf, weshalb die Kraftwerkskette am Lech unter die schwellfähige Laufwasserkraft fällt. Im Prinzip kann man die Wasserkraftwerke am Lech in drei Gruppen unterscheiden:
- Die schwellfähige Kraftwerkskette Füssen? – Augsburg mit dem Kopfspeicher Forggensee?; der Durchfluss der meisten dieser Anlagen liegt bei 120 bis 143 Kubikmeter pro Sekunde.
- Kraftwerke Gersthofen, Langweid und Meitingen am Lechkanal? nach Einmündung der Wertach in Augsburg; der Durchfluss dieser Kraftwerke beträgt jeweils 125 Kubikmeter pro Sekunde
- Kraftwerke am unteren Lech bis zu seiner Mündung in die Donau?; der Durchfluss dieser Kraftwerke beträgt jeweils 165 bis 180 Kubikmeter pro Sekunde.
Lech-Kraftwerke
- Hanfwerke Füssen Kw1?: Flusskilometer 167, Inbetriebnahme unbekannt, Ausbaufallhöhe 6,7 Meter, Ausbaudurchfluss 19,7 Kubikmeter pro Sekunde, Engpassleistung 1,1 MW, Regelarbeitsvermögen 8.400 MWh/a
- Kraftwerk Füssen-Horn?: Flusskilometer 165, Inbetriebnahme 1952, Ausbaufallhöhe 8,5 Meter, Ausbaudurchfluss 76 Kubikmeter pro Sekunde, Engpassleistung 5 MW, Regelarbeitsvermögen 20.000 MWh/a
- Roßhaupten? (Stufe 1): Flusskilometer 154, Inbetriebnahme 1954, Ausbaufallhöhe 35,4 Meter, Ausbaudurchfluss 150 Kubikmeter pro Sekunde, Engpassleistung 45,5 MW, Regelarbeitsvermögen 152.300 MWh/a
- Kraftwerk Prem? (Stufe 2): Flusskilometer 149, Inbetriebnahme 1971, Ausbaufallhöhe 15,2 Meter, Ausbaudurchfluss 142,5 Kubikmeter pro Sekunde, Engpassleistung 19,1 MW, Regelarbeitsvermögen 77.422 MWh/a
- Kraftwerk Lechbruck?: Flusskilometer 146, Inbetriebnahme 1958, Ausbaufallhöhe 6 Meter, Ausbaudurchfluss 140 Kubikmeter pro Sekunde, Engpassleistung 5 MW, Regelarbeitsvermögen 25.000 MWh/a
- Kraftwerk Urspring? (Stufe 3): Flusskilometer 143, Inbetriebnahme 1967, Ausbaufallhöhe 8,2 Meter, Ausbaudurchfluss 142,5 Kubikmeter pro Sekunde, Engpassleistung 10,2 MW, Regelarbeitsvermögen 43.726 MWh/a
- Kraftwerk Dessau? (Stufe 4): Flusskilometer 140, Inbetriebnahme 1967, Ausbaufallhöhe 8,5 Meter, Ausbaudurchfluss 142,5 Kubikmeter pro Sekunde, Engpassleistung 10,2 MW, Regelarbeitsvermögen 48.609 MWh/a
- Kraftwerk Dornau MD? (Stufe 6): Flusskilometer 126, Inbetriebnahme 1959, Ausbaufallhöhe 27 Meter, Ausbaudurchfluss 48 Kubikmeter pro Sekunde, Engpassleistung 11,5 MW, Regelarbeitsvermögen 48.200 MWh/a
- Kraftwerk Dornau ND 1? (Stufe 6): Flusskilometer 126, Inbetriebnahme 1959, Ausbaufallhöhe 18,4 Meter, Ausbaudurchfluss 36 Kubikmeter pro Sekunde, Engpassleistung 6 MW, Regelarbeitsvermögen 25.200 MWh/a
- Kraftwerk Dornau ND 2? (Stufe 6): Flusskilometer 126, Inbetriebnahme 1959, Ausbaufallhöhe 18,4 Meter, Ausbaudurchfluss 36 Kubikmeter pro Sekunde, Engpassleistung 6 MW, Regelarbeitsvermögen 25.200 MWh/a
- Kraftwerk Schongau?: Flusskilometer 124, Inbetriebnahme 1959, Ausbaufallhöhe 8,5 Meter, Ausbaudurchfluss 72 Kubikmeter pro Sekunde, Engpassleistung 5,1 MW, Regelarbeitsvermögen 32.900 MWh/a
- Kraftwerk Finsterau/Rosenau?: Flusskilometer 119, Inbetriebnahme 1943, Ausbaufallhöhe 8 Meter, Ausbaudurchfluss 120 Kubikmeter pro Sekunde, Engpassleistung 7,7 MW, Regelarbeitsvermögen 37.079 MWh/a
- Kraftwerk Sperber? (Stufe 8): Flusskilometer 116, Inbetriebnahme 1943, Ausbaufallhöhe 7,5 Meter, Ausbaudurchfluss 120 Kubikmeter pro Sekunde, Engpassleistung 7,3 MW, Regelarbeitsvermögen 33.933 MWh/a
- Kinsau Kleinwasserkraftwerk?: Flusskilometer 115, Inbetriebnahme 1992, Ausbaufallhöhe 6,5 Meter, Ausbaudurchfluss 20 Kubikmeter pro Sekunde, Engpassleistung 1,1 MW, Regelarbeitsvermögen 9.700 MWh/a
- Kinsau Hauptwerk? (Stufe 1): Flusskilometer 114, Inbetriebnahme 1991, Ausbaufallhöhe 7,7 Meter, Ausbaudurchfluss 120 Kubikmeter pro Sekunde, Engpassleistung 8 MW, Regelarbeitsvermögen 31.997 MWh/a
- Kraftwerk Apfeldorf? (Stufe 9): Flusskilometer 110, Inbetriebnahme 1943, Ausbaufallhöhe 7,5 Meter, Ausbaudurchfluss 120 Kubikmeter pro Sekunde, Engpassleistung 7,2 MW, Regelarbeitsvermögen 35.314 MWh/a
- Kraftwerk Epfach? (Stufe 10): Flusskilometer 107, Inbetriebnahme 1943, Ausbaufallhöhe 8,5 Meter, Ausbaudurchfluss 120 Kubikmeter pro Sekunde, Engpassleistung 8,3 MW, Regelarbeitsvermögen 30.726 MWh/a
- Kraftwerk Lechblick? (Stufe 11): Flusskilometer 101, Inbetriebnahme 1943, Ausbaufallhöhe 8,2 Meter, Ausbaudurchfluss 120 Kubikmeter pro Sekunde, Engpassleistung 8,1 MW, Regelarbeitsvermögen 41.031 MWh/a
- Kraftwerk Lechmühlen? (Stufe 12): Flusskilometer 99, Inbetriebnahme 1943, Ausbaufallhöhe 8,1 Meter, Ausbaudurchfluss 120 Kubikmeter pro Sekunde, Engpassleistung 7,9 MW, Regelarbeitsvermögen 40.126 MWh/a
- Kraftwerk Dornstetten? (Stufe 13): Flusskilometer 94, Inbetriebnahme 1943, Ausbaufallhöhe 8,4 Meter, Ausbaudurchfluss 120 Kubikmeter pro Sekunde, Engpassleistung 8,2 MW, Regelarbeitsvermögen 42.980 MWh/a
- Kraftwerk Pitzling? (Stufe 14): Flusskilometer 90, Inbetriebnahme 1943, Ausbaufallhöhe 8,1 Meter, Ausbaudurchfluss 120 Kubikmeter pro Sekunde, Engpassleistung 7,9 MW, Regelarbeitsvermögen 41.192 MWh/a
- Kraftwerk Landsberg? (Stufe 15): Flusskilometer 86, Inbetriebnahme 1943, Ausbaufallhöhe 8 Meter, Ausbaudurchfluss 120 Kubikmeter pro Sekunde, Engpassleistung 7,8 MW, Regelarbeitsvermögen 41.720 MWh/a
- Kraftwerk Kaufering? (Stufe 18): Flusskilometer 81, Inbetriebnahme 1976, Ausbaufallhöhe 13,3 Meter, Ausbaudurchfluss 142,5 Kubikmeter pro Sekunde, Engpassleistung 16,7 MW, Regelarbeitsvermögen 80.040 MWh/a
- Kraftwerk Schwabstadl? (Stufe 19): Flusskilometer 72, Inbetriebnahme 1980, Ausbaufallhöhe 9,6 Meter, Ausbaudurchfluss 142,5 Kubikmeter pro Sekunde, Engpassleistung 12 MW, Regelarbeitsvermögen 58.812 MWh/a
- Kraftwerk Scheuring? (Stufe 20): Flusskilometer 68, Inbetriebnahme 1980, Ausbaufallhöhe 9,7 Meter, Ausbaudurchfluss 142,5 Kubikmeter pro Sekunde, Engpassleistung 12,2 MW, Regelarbeitsvermögen 59.816 MWh/a
- Kraftwerk Prittriching? (Stufe 21): Flusskilometer 64, Inbetriebnahme 1983, Ausbaufallhöhe 9,7 Meter, Ausbaudurchfluss 142,5 Kubikmeter pro Sekunde, Engpassleistung 12,1 MW, Regelarbeitsvermögen 59.457 MWh/a
- Kraftwerk Unterbergen? (Stufe 22): Flusskilometer 61, Inbetriebnahme 1983, Ausbaufallhöhe 9,8 Meter, Ausbaudurchfluss 142,5 Kubikmeter pro Sekunde, Engpassleistung 12,4 MW, Regelarbeitsvermögen 57.381 MWh/a
- Kraftwerk Merching? (Stufe 23): Flusskilometer 57, Inbetriebnahme 1978, Ausbaufallhöhe 9,7 Meter, Ausbaudurchfluss 142,5 Kubikmeter pro Sekunde, Engpassleistung 12 MW, Regelarbeitsvermögen 56.270 MWh/a
- Kraftwerk Gersthofen: Flusskilometer 34, Inbetriebnahme 1901, Ausbaufallhöhe 9,5 Meter, Ausbaudurchfluss 125 Kubikmeter pro Sekunde, Engpassleistung 9,9 MW, Regelarbeitsvermögen 67.400 MWh/a
- Kraftwerk Langweid: Flusskilometer 28, Inbetriebnahme 1908, Ausbaufallhöhe 7,2 Meter, Ausbaudurchfluss 125 Kubikmeter pro Sekunde, Engpassleistung 7 MW, Regelarbeitsvermögen 48.900 MWh/a
- Kraftwerk Meitingen: Flusskilometer 23, Inbetriebnahme 1922, Ausbaufallhöhe 12,5 Meter, Ausbaudurchfluss 125 Kubikmeter pro Sekunde, Engpassleistung 11,6 MW, Regelarbeitsvermögen 77.200 MWh/a
- Kraftwerk Ellgau?: Flusskilometer 17, Inbetriebnahme 1952, Ausbaufallhöhe 8,3 Meter, Ausbaudurchfluss 165 Kubikmeter pro Sekunde, Engpassleistung 10 MW, Regelarbeitsvermögen 56.000 MWh/a
- Kraftwerk Oberpeiching?: Flusskilometer 12, Inbetriebnahme 1954, Ausbaufallhöhe 8,4 Meter, Ausbaudurchfluss 180 Kubikmeter pro Sekunde, Engpassleistung 12,3 MW, Regelarbeitsvermögen 59.000 MWh/a
- Kraftwerk Rain?: Flusskilometer 6, Inbetriebnahme 1955, Ausbaufallhöhe 8,1 Meter, Ausbaudurchfluss 180 Kubikmeter pro Sekunde, Engpassleistung 12 MW, Regelarbeitsvermögen 57.000 MWh/a
- Kraftwerk Feldheim?: Flusskilometer 1, Inbetriebnahme 1960, Ausbaufallhöhe 6,8 Meter, Ausbaudurchfluss 165 Kubikmeter pro Sekunde, Engpassleistung 8,5 MW, Regelarbeitsvermögen 50.000 MWh/a
- Kraftwerk Wolfzahnau?: Flusskilometer 0, Inbetriebnahme unbekannt, Ausbaufallhöhe 6,3 Meter, Ausbaudurchfluss 49,5 Kubikmeter pro Sekunde, Engpassleistung 1,3 MW, Regelarbeitsvermögen 11.400 MWh/a
In der Summe bedeutete das 2003 eine Engpassleistung von 354,2 MW (größer als 5 MW 340,7 MW) und ein Regelarbeitsvermögen von 1.701.431 MWh/a (größer als 5 MW 1.626.931 MWh/a).
Lechdämme
Nach starken Hochwassern 1972 hat man Dämme aufgeschüttet, die etwas weiter vom Lech entfernt sind. Dazu verwendete man Kies aus vielen der heutigen Baggerseen. Die Lechdämme folgen dem begradigten Fluss. Den Kies belegte man mit einer dünnen Humusschicht, die wenig Nährstoffe bietet und so Magerrasen fördert. Fast alle Tier- und Pflanzenarten des Trockenrasens sind heute an den Lechdämmen zu finden.
Seit 1999 werden die Lechdämme nach Kriterien des Naturschutzes beweidet. Südlich von Augsburg haben sie eine Fläche von etwa 30 Hektar und bilden sogar einen Beweidungsschwerpunkt für Schafe.
Wie an der Isar?, dem Inn?, der Donau? oder der Salzach? wuchsen auch am Lech als weiterem Voralpenfluss? früher viele Grauerlen? und der Grauerlen-Niederwald war im Auenwald eine wichtige und verbreitete Wirtschaftsart. Wo diese Wirtschaftsart verbreitet war, verschwanden andere natürliche Weichholzauen weitgehend. Der Grauerlen-Niederwald wurde vor allem zur Brennholzproduktion bewirtschaftet. Alle 15 bis 30 Jahre erntete man die Grauerlen? durch Kahlschlag. Die übrig gebliebenen Stöcke schlugen wieder aus und konnten als nächste Generation wieder geerntet werden. Auch heute noch findet man am Lech hin und wieder Grauerlen-Niederwald, in dem man noch alte Flutrinnen erkennen kann.
Lechabschnitte
Augsburger Abschnitt
Im Mittelalter war es in Augsburg üblich, Bäche mit "Lech" zu bezeichnen, gleichgültig, ob es sich um einen Quellbach handelte oder um einen Lechkanal, also um ein Gewässer, das vom Lech gespeist wurde.
Durch viele Staustufen und Kraftwerke im Lech haben es viele Fischarten im Augsburger Abschnitt nicht leicht zu überleben. Denn durch diese Eingriffe des Menschen wird die Strömung des Flusses langsamer, steigt die Wassertemperatur und wird der Kies zurückgehalten, was sich auf die Flussfische negativ auswirkt. Der Augsburger Lech-Abschnitt ist trotz der Probleme die einzige Strecke am Lech, die heute noch nicht mit Staustufen verbaut ist. Hier könnte eine Renaturierung die einmalige Chance bieten, den Lech und seine Auwälder wieder aufleben zu lassen.
Gumpen (Rückzugsräume für Fische zum Überwintern oder Laichen) findet man im Augsburger Abschnitt des Lechs z. B. am Eisenbahnerwehr? in Hochzoll.
Unterhalb der Sohlschwelle bei Flusskilometer 50,4 tieft sich der Fluss sichtbar ein. Diese fortschreitende Eintiefung führt zu einem sinkenden Grundwasserstand in wesentlichen Bereichen des „Stadtwaldes Augsburg“.
Im Juli 2010 fand ein Lechuferfest als stadtteilverbindendes Familienfest am Lechufer mit Platz für spannende, vielfaltige, bunte Aktivitäten von der Lechreinstraße? bis zum Osramsteg statt. Veranstalter war der Stadtjugendring Augsburg.
Weblinks
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