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Fuggerstraße

eine repräsentative Augsburger Straße, die zum 3. Augsburger Stadtbezirk (Bahnhofs- und Bismarckviertel) und damit zum Planungsraum I Innenstadt gehört; Postleitzahl 86150

Allgemeines

Die Fuggerstraße in Augsburg ist die weiträumige Verbindungsstraße zwischen dem Königsplatz und dem heutigen Kennedyplatz?, die zum so genannten Augsburg Boulevard gehört. Benannt ist sie nach der Augsburger Kaufmannsfamilie Fugger.

Geschichte

Die Geschichte der Fuggerstraße beginnt mit der Niederlegung der Stadtbefestigung. In diesem Zusammenhang schütteten die Augsburger den hier verlaufenden Stadtgraben zu und hatten nun freien Platz gewonnen. Der Stadtbaurat? Ludwig Leybold? schlug eine Ringstraße um Augsburg vor, die dort verlaufen sollte, wo zuvor Stadtgraben und Stadtbefestigung verliefen. Diese Ringstraße sollte somit die gesamte Altstadt von Augsburg umschließen. Aus den verschiedensten Gründen kam es nicht zu dieser geplanten Ringstraße; nur Teile des leyboldschen Rings konnten verwirklicht werden: zum einen die Volkhartstraße und die Fuggerstraße.

 - Fuggerstraße Augsburg um 1870

Letztere ließ Ludwig Leybold? 1867 als sechsreihige Lindenallee an. Die repräsentativen Gebäude rechts und links der Straße prunkten mit großzügigen Vorgärten.

Schritt um Schritt wurden die Gebäude der Fuggerstraße errichtet:

Den Namen Fuggerstraße erhielt die Augsburger Prachtstraße erst nach Aufhebung der Litera J an dieser Stelle, wozu in den Jahren 1878/1879 drei Magistratsbeschlüsse? notwendig waren. Bis zur Jahrhundertwende wuchsen die Bäume zu einer stattlichen Größe heran und spendeten mit ihren Blätterdächern im Sommer Schatten und Kühle.

 - Fuggerstraße Augsburg, 1907

Nach 1939 wollten die Nationalsozialisten? die Fuggerstraße in "Straße des Führers" umbenennen, doch wurde diese Intention nie erreicht. Weil Augsburg im Dritten Reich die Gauhauptstadt von Schwaben war, wollten die Nationalsozialisten? die Stadt mit einem Gauforum? ausstatten, das auf der Höhe des Königsplatzes liegen sollte - mit Beginn am damaligen Benito-Mussolini-Platz (heute Theodor-Heuss-Platz). Deshalb beauftragte Adolf Hitler einen seiner Lieblingsarchitekten (Hermann Giesler) sich mit der Fuggerstraßengestaltung zu beschäftigen, was er in den Jahren 1939-41 tat, nachdem er schon 1938 einen Plan für das Gauforum? vorgelegt hatte.

Um die Fuggerstraße in eine fast 50 Meter breite Aufmarschstraße für die Nationalsozialisten? verwandeln zu können, musste die sechsreihige Lindenallee samt den tiefen Vorgärten verschwinden. Nationalsozialistische "Baumexperten" erklärten die Allee kurzerhand für "krank". So konnte Hermann Giesler die Bäume 1939 abholzen lassen. Auch vor den Vorgärten machte er nicht Halt und ließ sie beseitigen, obwohl in manchen dieser Vorgärten Cafés untergebracht waren. Nur die äußere Alleereihe wurde damals mit neuen Linden bepflanzt und zieht sich noch heute an der Fuggerstraße entlang.

1965 erhielt die Straße einen Fußgängertunnel und 1978, als man den Königsplatz umgestaltete, überarbeitete man auch die angrenzende Fuggerstraße. Dabei plante man eine vierreihige Baumallee und realisierte die heutigen Mastleuchten mit Gehwegauslegern, weil abgespannte Leuchten über der Straße nicht zu einem Boulevard passt, wie es damals hieß.

In den 1980/90er Jahren gab es Pläne für eine Tiefgarage unter der Fuggerstraße, doch wurden diese Pläne 1996 durch einen Bürgerentscheid? verhindert.

Ein 2005 gestarteter Ideenwettbewerb Innenstadt brachte mit dem Augsburg Boulevard die Idee in die Fuggerstraße, diese als Teil des geplanten Boulevards in Augsburg auszugestalten.

Im Juli 2014 stellten die Freien Wähler? in einer Pressemitteilung fest, dass bei der Umgestaltung der Fuggerstraße in den Augsburg Boulevard gegenüber dem 1. Preis des Ideenwettbewerbs Innenstadt in folgenden Punkten abgewichen worden sei:

  • Aus Kostengründen wurde die Straßenbahntrasse in der Fuggerstraße nicht so verlegt, wie es vorgesehen war.
  • Statt die Fuggerstraße als "unversiegelte Flaniermeile" zu gestalten, wurde sie asphaltiert.

In der gleichen Pressemitteilung stellten die Freien Wähler? den folgenden Antrag an Dr. Kurt Gribl, den damaligen Oberbürgermeister?:

  • 1. Die bestehende Lindenallee bleibt erhalten und wird straßenseitig mit einer

großkronigen Alleereihe erweitert.

  • 2. Die Baumreihen werden boulevardtypisch in einen Kies-Sandstreifen gesetzt.
  • 3. Die bestehende Mastbeleuchtung mit Gehwegauslegern bleibt erhalten und wird

nicht durch eine abgespannte Beleuchtung ersetzt.

  • 4. Der Gehwegbelag wird mit Münchner Gehwegplatten ausgeführt.

In der Begründung hieß es u. a. der Erhalt der Mastbeleuchtung spare nicht nur Kosten in Höhe von über 260.000 Euro alleine für die Gehwegbeleuchtung, sondern wahrscheinlich über 500.000 Euro für die neue Straßenbeleuchtung. Zudem entsprächen Mastleuchten dem Charakter eines Boulevards und könnten auf dem gesamten Augsburg Boulevard verwendet werden, weil sie sich in die bestehende, teils mit Riedingerleuchten ausgestattete historische Stadtbeleuchtung einfügten. Die Partei wandte sich gegen damalige Pläne, den gleichen Granitbelag wie in der Fußgängerzone und am Königsplatz für die Gehwege des Augsburg Boulevards über eine Breite von 13 Metern zu verlegen, obwohl in der Konrad-Adenauer-Allee eine andere Form von Bepflasterung, nämlich Münchner Gehwegplatten, verwendet wurde. Dort hätten sich diese Platten bestens bewährt, die weitere Verwendung entspreche dem Gedanken eines "verbindenden Akzents" über die drei Straßenzüge (Konrad-Adenauer-Allee, Fuggerstraße und Volkartstraße – also des Augsburg Boulevards. Zudem führe die Münchner Gehwegplatte zu Kosteneinsparungen von mindestens 300.000 Euro. Dazu komme, dass die im Bauausschuss? am 3. Juli 2014 vorgestellten Plattenbeläge (Granit und Beton) eine sandgestrahlte Oberfläche hätten, diese zwar unverlegt hell aussehe, aber in kürzester Zeit mehr verschmutze als eine Platte mit geschlossener Oberfläche. In der Maxstraße sei deutlich geworden, dass sandgestrahlte Oberflächen im Gehwegbereich untauglich seien.

Der Umwelt- und Bauausschuss? des Stadtrats beschloss im Dezember 2014, die Baumalleen in der Fuggerstraße neu aufzubauen, nachdem die Linden dort wegen des Umbaus gefällt werden mussten. Eine Neupflanzung der Bäume und eine Erweiterung auf vier Baumreihen solle einen einheitlichen Alleecharakter und eine bessere Aufenthaltsqualität in dem verkehrsberuhigten Augsburg Boulevard schaffen. Die Planungen sahen deutlich größere Pflanzgräben als bisher vor, die mit einem lockeren Spezialsubstrat verfüllt werden sollten. Ein Bewässerungssystem war ebenfalls in den Planungen vorgesehen. Die geplanten Spartenverlegungen sollten in ausreichendem Abstand zu den Pflanzgräben und Querungen nur an für die Bäume unproblematischen Stellen vorgenommen werden. Neben Linden waren auch Amberbäume und Gleditschien vorgesehen, denn die Artenvielfalt macht den Baumbestand resistenter gegen Krankheitsbefall.

Lage


Weblinks


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