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Dreißigjähriger Krieg
Allgemeines
Ob katholisch oder evangelisch, die Augsburger starben im Dreißigjährigen Krieg wie die Fliegen – vor allem vor Hunger. Als die Schweden abzogen, soll es in der Stadt keine Hunde, Katzen und Ratten mehr gegeben haben, selbst vor den Leichen auf den Straßen hatten die Verhungernden nicht haltgemacht. Die Reichsstadt hatte drei Viertel ihrer einst rund 40.000 bis 45.000 Einwohner verloren.
Sicher: Das Augsburger Bekenntnis, die "Confessio Augustana", und der Augsburger Religionsfrieden? können als Meilensteine der Gleichberechtigung der Konfessionen bejubelt werden. Was diese Ereignisse für die Menschen aber wirklich bedeuteten und welche grausamen Auswirkungen der schier endlose Glaubensstreit mit sich brachte, ist wenig geläufig: Nach dem Dreißigjährigen Krieg, der 1618 als Glaubenskrieg begann und in der Katastrophe endete, war kaum eine Region in Deutschland so verheert und entvölkert wie das heutige bayerische Schwaben. Im Hungerwinter 1634/35 kam es zu Kannibalismus in Augsburg, die Stadt verlor ihre europaweite Bedeutung. Reichsstädte? wie Donauwörth und Nördlingen?, Memmingen, Kempten und Ulm, die bayerischen Grenzstädte Landsberg am Lech, Rain?, Friedberg und Aichach oder Lauingen im Gebiet der Pfalz-Neuburg? wurden ein ums andere Mal erobert, verwüstet und geplündert. In den Dörfern, die der Soldateska schutzlos ausgeliefert waren, sind Bevölkerungsverluste von bis zu mehr als 90 Prozent überliefert. Das Donautal? und das Lechtal? waren Autobahnen des Krieges. Bei Rain?, bei Nördlingen? und bei Alerheim? im Ries sowie bei Zusmarshausen kosteten vier Schlachten des Dreißigjährigen Krieges Tausende das Leben.
Ein Fresko im Goldenen Saal der einstigen Dillinger Universität verunglimpfte Martin Luther 1762 als Schwein. Die Malerei zeigt, wie die "Sau aus Eisleben" das Kirchenrecht zerfleddert. Diese Darstellung in der zweiten Residenzstadt der Augsburger Bischöfe ist zwar ein besonders drastisches, aber längst nicht das einzige Denkmal des Glaubensstreits bei Augsburg. Foto: Martin Kluger/oh
In diesen Konflikten gab es keine Guten und Bösen – keine Helden und keine Gewinner. Am Ende waren alle Verlierer, sämtliche Friedensschlüsse waren reine Erschöpfungsfrieden. Der Westfälische Frieden brachte Deutschland zwar die Gleichberechtigung der Konfessionen und dem bikonfessionellen Augsburg die Parität. Für religiöse Toleranz war die Zeit aber noch lange nicht reif. Das zeigen Denkmäler in Dillingen?, der zweiten Residenzstadt der Augsburger Bischöfe. In einem 1751 gemalten Deckenfresko in der Dillinger Jesuitenkirche tritt der Jesuit Petrus Canisius? Martin Luther mit dem Fuß ins Gesicht. Im benachbarten Goldenen Saal der einstigen katholischen Universität entstanden 1762 Deckenfresken, die Martin Luther als Schwein verunglimpften: Die "Sus isleb" – also die "Sau aus Eisleben" – zerfleddert in dieser Malerei das Kirchenrecht. Derart grobe Darstellungen waren im gemischt-konfessionellen Augsburg immerhin nie möglich gewesen – höchstens Chiffren, wie bei der Michaelsgruppe am Zeughaus oder bei der wohl nur scheinbar harmlosen Figur des Turamichele.
Geschichte
Am 20. April 1632 besetzen schwedische Truppen die Stadt Augsburg und hielten sie bis zum 3. März 1635 besetzt. Als König Gustav Adolf in Augsburg einmarschierte, begrüßte ihn der Magistrat? unter den Fanfarenklängen der Stadttrompeter im Goldenen Saal des Rathauses.
Der Dreißigjährige Krieg hatte auf die Augsburger Wirtschaft enorme negative Auswirkungen. Erst im 18. Jahrhundert konnte sich Augsburg vor allem durch den Instrumentenbau wieder erholen. Im Gegensatz zum 16. Jahrhundert, als in Augsburg der Orgelbau stark war, kam es jetzt zu einem großen Aufschwung des Klavierbaus. Auch die Buchdruckerkunst florierte nun so sehr, dass Augsburg zu einem europäischen Zentrum des Buchdrucks wurde.
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Nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges übernahm die Stadtgarde? den Schutz Augsburgs. Vor dem Rathaus erfolgte jeden Tag die Wachablösung und dem Spiel von Pfeifern und Trommlern. Danach nahmen die einzelnen Stadtgardisten-Gruppen die Kommandos auf den Stadttoren bzw. auch das Rathauskommando, denn auch dieses wurde durchgehend bewacht.
Details
Was der Dreißigjährige Krieg bewirkte, lässt sich gut im Augsburger Grundbuch? ablesen, in dem in schneller Folge Wohnhäuser ihre Besitzer wechseln.
Bedeutung für Augsburg
Zwar war Augsburg schon Ende des 16. Jahrhunderts keine internationale wirtschaftliche Metropole mehr, doch erst der Dreißigjährige Krieg beendete das "Goldene Zeitalter" Augsburgs endgültig. Hatte Augsburg Anfang des 17. Jahrhunderts noch fast 45.000 Einwohner, waren es 1635 nur noch knapp 16.500. Die anderen hatten Krieg, Hungersnöte und die Pest getötet. Vor allem die Bewohner der armen Stadtviertel waren betroffen, während reiche Familien oft die Stadt verließen. Den Bevölkerungsstand von 1600 erreichte die Stadt erst wieder in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.
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